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Informationsbroschüre zur Partizipation von Jugendlichen auf kommunaler Ebene

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Academic year: 2019

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Jugend und Politik

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dem Departement für Erziehung und Kultur und dem Lotteriefonds des Kantons Thurgau für die wohlwollende Unterstützung, den ehemaligen Mitgliedern der Kommission für Jugendfragen für ihre Vorarbeiten und der Arbeitsgruppe «Broschüre Jugendpartizipation» für ihren beherzten Einsatz.

Herausgeberin

Thurgauer Kommission für Jugendfragen

Kontaktadresse:

Departement für Erziehung und Kultur Regierungsgebäude

8510 Frauenfeld Tel. 052 724 22 67 Fax 052 724 29 56 jugendkommission@tg.ch

Februar 2007

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1 Vorwort 4

2 Wer wir sind 6

3 Ziele dieser Broschüre 7

4 Allgemeine Voraussetzungen 8

5 Jugendhearing 9

6 Jugendparlament 11

7 Jugendkommission 13

8 Offene Jugendarbeit 15

8.1 Der Jugendtreff, ein Teilbereich der

Offenen Jugendarbeit 17

8.2 Weitere mögliche Aufgaben der Jugendarbeit 19

8.2.1 Aufsuchende Jugendarbeit 19

8.2.2 Schulsozialarbeit 19

8.2.3 Projektarbeit 20

8.2.4 Aktionen 20

8.2.5 Genderarbeit 20

9 Jugendbeauftragte in der Gemeinde 21

10 Übersicht Partizipationsmöglichkeiten 23

11 Literatur 23

12 Wichtige Links 23

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Unsere Vision ist die Mitgestaltung des Lebensraumes von Jugendlichen und deren Einbezug in jugendspezifische politische Entscheide. Wir möch-ten, dass Kinder und Jugendliche in die Gesellschaft integriert und zum Mitmachen angeregt werden. Wir wünschen uns, dass mit der Teilnahme der Jugendlichen an der Gestaltung ihres Lebensraums ihr Selbstwert und ihre Selbstwirksamkeit gestärkt werden. Mit geeigneten Formen und Metho-den kann eine verbindliche Einflussnahme von Kindern und Jugendlichen auf Planungs- und Entscheidungsprozesse, von denen sie betroffen sind, erreicht werden. Sie sammeln damit basisdemokratische Erfahrungen und erleben Politik konkret.

Jugendliche haben eine bemerkenswertes und wichtiges Potential: sie gehen unvoreingenommener mit gesellschaftlichen und politischen Themen um als Erwachsene und beurteilen Situationen und Probleme anders, weil sie noch nicht in festen Denkstrukturen verhaftet sind. Ihre kreativen und innovativen Beiträge sind für die Zukunftsgestaltung unserer Gesellschaft unabdingbar.

Die Bereiche der Jugendpolitik in der Gemeinde sind vielfältig.

• Gestaltung der allgemeinen Lebensbedingungen (Familienpolitik, Wohn-und Verkehrspolitik)

• Gestaltung der sozio-kulturellen Infrastruktur (Jugendräume, Sportanla-gen, kulturelle Veranstaltungen)

• Aktivierung und Integration Jugendlicher ins politische und gesellschaft-liche Leben

• Politik gegenüber Gruppen von auffälligen und/oder minderprivilegierten Jugendlichen

Jugendpolitik zeigt sich damit als eine Querschnittaufgabe, weil sie den ganzen sozialen und geographischen Raum, in dem sich Kinder und Ju-gendliche bewegen, betrifft. Kinder- und Jugendförderung ist ein generelles gesellschaftliches Anliegen. Wir setzen uns für die aktive Förderung und den Schutz von Kindern und Jugendlichen ein, weil sie Rahmenbedin-gungen brauchen, in denen sie sich entfalten können sowie Problemlagen von den Erwachsenen frühzeitig erkannt und vorgebeugt werden können.

Als Eckpfeiler einer Jugendpolitik auf Gemeindeebene verstehen wir Partizipation sowie Förderung und Schutz von Kindern und Jugendlichen.

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Auf vielseitigen Wunsch publizieren wir nun die vorliegende Broschüre «Jugend und Politik – Informationsbroschüre zur Partizipation von Jugend-lichen auf kommunaler Ebene». Die von der JUKO in Auftrag gegebene und im Jahr 2002 erschienene Studie «Kommunale Jugendpolitik im Kanton Thurgau» von Felix Schneider, hat im Bereich der Jugendpolitik einen Nach-holbedarf aufgezeigt, aber in der Zwischenzeit auch schon einige Projekte angestossen.

Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre!

Kommission für Jugendfragen

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Die Kommission für Jugendfragen (JUKO) ist eine im Jahr 1995 vom Regierungsrat des Kantons Thurgau eingesetzte Fachkommission. Sie ist dem Departement für Erziehung und Kultur (DEK) zugeordnet. Die JUKO besteht aus sieben bis neun verwaltungsexternen Mitgliedern. Diese werden vom DEK auf Vorschlag von Interessengruppen gewählt. Es ist je eine Vertretung folgender Fachbereiche in der JUKO vorgesehen: Fürsor-ge/Amtsvormundschaft, Thurgauer Arbeitsgemeinschaft der Elternorgani-sationen (TAGEO), JugendorganiElternorgani-sationen, Thurgauer offene Jugendarbeit (TOJA), Fachstelle Perspektive und Schulsozialarbeit. Zusätzlich kann die JUKO zwei Sitze mit Jugendlichen besetzen und eine Verbindungsperson aus der Verwaltung wirkt mit beratender Stimme mit. Die JUKO trifft sich zu regelmässigen Sitzungen und legt Ende des Jahres dem DEK einen Tätigkeitsbericht vor.

Unsere Aufgaben sind:

• Vernetzung und Koordination der im Bereich Jugend aktiven Personen und Organisationen

• Beratung des Regierungsrates zu jugendrelevanten Themen • Wahrnehmen der Situation der Jugend im Kanton

• Dienstleistungsangebote (ThurGuide, Broschüren)

In allen Fragen, welche die Situation der Jugend im Kanton betreffen, kann die JUKO Stellung beziehen, Anträge stellen und Massnahmen vorschlagen.

Kontakt: jugendkommission@tg.ch

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Diese Broschüre richtet sich an Personen in der kommunalen Verwaltung, denen eine wirkungsvolle und kohärente Jugendpolitik am Herzen liegt.

Wir möchten mit der Broschüre auf die verschiedenen Partizipationsmög-lichkeiten von Jugendlichen hinweisen. Grundsätzlich unterscheiden wir zwei Partizipationsmöglichkeiten:

• von Erwachsenen für Jugendliche • von Jugendlichen für Jugendliche

Die Spannbreite von Partizipationsmöglichkeiten reicht von der Durchfüh-rung eines Jugendhearings oder eines Jugendparlaments, über die Ernen-nung einer Jugendkommission bis zum Einsatz eines oder einer kommu-nalen Jugendbeauftragten.

Wir möchten zudem dafür sensibilisieren, dass es für Kinder und Jugendli-che, die sich aus eigener Initiative für Anliegen in ihrer Gemeinde einsetzen wollen, Offenheit, Interesse von Seiten der Verwaltung sowie geeignete Rahmenbedingungen braucht.

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Grundsätzliche Voraussetzungen für eine ernst gemeinte Partizipation von Kindern und Jugendlichen sind:

• Freiwilligkeit der Kinder und Jugendlichen

• Begleitung durch Erwachsene, um Überforderungen vorzubeugen • Klare Verbindlichkeiten

• Gemeinsame Zielformulierungen bei hoher Selbstbestimmung • Transparenz und Überschaubarkeit bei der Projektdurchführung • Öffentlichkeitsarbeit

• Einfache Konsensfindung und Entscheidungsbildung

• Rechtliche und finanzielle Absicherung von Jugendbeteiligung

Entscheidend ist dabei, dass die Partizipation stets auf Wirkung ausgerich-tet ist.

Literatur:

Christian Palentien und Klaus Hurrelmann (Hrsg.) (1998): Jugend und Politik. Ein Handbuch für Forschung, Lehre und Praxis. 2. Auflage. Neuwied, Kriftel, Berlin.

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Definition

Ein Jugendhearing bietet Jugendlichen eine Möglichkeit, zusammen mit den Verantwortlichen der Gemeinde/Stadt ihre Bedürfnisse und Anregungen auszudrücken. Zielgruppe sind alle Jugendlichen, die ihre Meinung äussern wollen. Die Veranstaltung ist zeitlich begrenzt, wird moderiert, protokolliert und findet an einem öffentlichen Ort (z. B. Schul- oder Gemeindehaus) statt. Ein Jugendhearing kann aufgrund der Initiative von Jugendlichen zustande kommen oder es wird von der Gemeinde/Stadt organisiert.

Sinn und Zweck

An einem Jugendhearing können Jugendliche ihre Meinungen ver-treten, ihre Anliegen platzieren und ihre Erwartungen an die Politik for-mulieren. Das Zusammentreffen mit Personen aus der (kommunalen) Politik ermöglicht den Austausch mit Entscheidungsträgern und einen Einblick in politische Prozesse. Für Projekte, die den Lebensraum von Jugendlichen betreffen oder in Zukunft von ihnen genutzt wer-den, kann mit einem Jugendhearing der Einbezug der Jugendlichen gewährleistet werden.

Grundsätzlich ist ein Jugendhearing ein öffentlicher Anlass und es wird allen Jugendlichen eine Teilnahme ermöglicht, je nach Thema ist es jedoch sinnvoll eine angemessene Altersgrenze festzulegen. Für die Ansprechpersonen aus der Politischen Gemeinde/Stadt, die am Hearing teilnehmen, gilt, dass sie den Jugendlichen einerseits genügend Frei-raum für eigene Ideen und Wünsche lassen und andererseits Grenzen und Realisierungsbedingungen in politischen Prozessen aufzeigen. Um den Anlass und die Ergebnisse des Austausches nicht verpuffen zu lassen, empfiehlt sich eine schriftliche Aufzeichnung und eine klare Kommunikation, welchen Stellenwert die Ergebnisse haben und wie mit ihnen umgegangen wird.

Voraussetzungen

Eine ansprechende und motivierende Bekanntmachung des Jugendhea-rings ist Voraussetzung, um möglichst viele Jugendliche zu erreichen. Sie muss an Schulen, Jugendtreffs oder ähnlichen Orten publiziert werden. Die effektivste Werbung ist die Mund-zu-Mund Propaganda, die durch Handflyers unterstützt wird.

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Die zeitliche Begrenzung des Hearings und eine gute Moderation mit ange-messenen Methoden sind für ein erfolgreiches Gelingen wichtig.

Kosten werden durch die benötigte Infrastruktur, die Organisation, die Wer-bung und die schriftliche Nachbereitung verursacht.

Kurz gefasst

• Ein Jugendhearing ermöglicht den Jugendlichen, sich aktiv an der Politik zu beteiligen

• Die Zusammenarbeit zwischen Jugendlichen und Gemeindepolitikerinnen und -politiker wird gefördert

• Der Kostenaufwand ist gering

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Definition

Das Jugendparlament bietet den Jugendlichen die Gelegenheit, über aktuelle Probleme und Anliegen zu diskutieren. Zielgruppe sind meistens Jugendliche im Alter von etwa 14 bis 20 Jahren. Die Ergebnisse werden festgehalten und den Verantwortlichen der Gemeinde/Stadt übergeben. Ein Jugendparlament kann von Jugendlichen oder einer kommunalen Orga-nisation, in der Jugendliche mitarbeiten (z. B. von der Jugendkommission), organisiert werden.

Sinn und Zweck

Im Jugendparlament wird den Jugendlichen die Möglichkeit gegeben, ihre Meinung einzubringen und sich zu positionieren.

Das Jugendparlament findet je nach Teilnehmeranzahl in Gruppen statt, in denen man die Diskussionen führt. Wichtig ist, dass die Diskussionen vor-bereitet und strukturiert sind. Idealerweise sollten diese von Jugendlichen selbst geführt werden.

Die aus der Diskussion entstehenden Meinungen und Forderungen werden aufgezeichnet und der Gemeinde/Stadt als Arbeitsinstrumente für mögliche jugendgerechte Projekte zur Verfügung gestellt.

Voraussetzungen

Die beste Voraussetzung für ein erfolgreiches Jugendparlament ist die Organisation durch eine Gruppe Jugendlicher, welche die Veranstaltung für die Jugendlichen attraktiv gestaltet und sie zur Teilnahme motiviert. Weiter ist wichtig, dass Jugendliche aus verschiedenen Gruppierungen und Orga-nisationen teilnehmen, so dass ein breit abgestütztes Meinungsbild eruiert werden kann.

Kosten werden durch die benötigte Infrastruktur, die Organisation, die Wer-bung und die schriftliche Nachbereitung verursacht.

Kurz gefasst

• Das Jugendparlament bietet den Jugendlichen die Chance, ihre Bedürf-nisse sowie Forderungen an die Gemeinde/Stadt zu formulieren • Es ist ein idealer Pool um Anregungen für Jugendprojekte zu erhalten • Jugendparlamente lassen sich mit wenig finanziellen Mitteln durchführen

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Definition

Die Jugendkommission ist eine von der Gemeinde/Stadt eingesetzte Fachkommission, die sich mit der Jugend und Jugendfragen in der Gemein-de beschäftigt. Sie soll Engagement, Partizipation und Integration förGemein-dern sowie Freiräume für Jugendliche schaffen.

Sie setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern der kommunalen Behörde, Fachpersonen aus den jugendspezifischen Bereichen sowie Jugendlichen zusammen.

Sinn und Zweck

Die Jugendkommission trägt aktuelle Probleme und Anliegen zusammen, diskutiert diese und sucht nach Lösungen. Sie nimmt eine vernetzende und koordinierende Funktion wahr. Einerseits informieren sich die Mitglieder ge-genseitig und sprechen sich über Anlässe sowie Projekte ab, andererseits ist die Jugendkommission im Bereich Jugendfragen eine Ansprechpartnerin für die kommunale Verwaltung und die Bürgerinnen und Bürger der Ge-meinde/Stadt. Zusätzlich organisiert die Jugendkommission selber Projekte und Anlässe zu aktuellen Ereignissen.

Die Aufgabe der jugendlichen Mitglieder besteht primär darin, ihre Themen aus der Alltagswelt und ihre Lösungsansätze in die Jugendkommission einzubringen.

Alle Mitglieder der Jugendkommission setzen sich für die gemeinsam be-schlossenen Projekte ein, deponieren ihre Anliegen bei den zuständigen Ent-scheidungsträgerinnen und -trägern und setzen sich für die Realisation ein.

Voraussetzungen

Voraussetzung für die Gründung sowie das Betreiben einer Jugendkommis-sion sind in erster Linie Jugendliche, die sich engagieren wollen. Sie sind die zentrale Drehscheibe in einem solchen Fachgremium. Im Weiteren muss sich ein Mitglied der Gemeindeexekutive dem Thema widmen und Kontakt-person zwischen Gemeinderat/Stadtrat und Jugendkommission sein.

Kurz gefasst

• Die Jugendkommission ist eine sehr effektive und aussichtsreiche Mög-lichkeit, Jugendliche in der Gemeinde zu fördern

• Für die Gemeinde entstehen wichtige Kontakte zu Jugendlichen • Eine Jugendkommission ist zwar mit Kosten verbunden, aber das

Kosten-Nutzen-Verhältnis ist sehr gut

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Definition

Die Offene Jugendarbeit geht flexibel auf unterschiedliche und veränderte Bedürfnisse der Jugendlichen und der Gesellschaft ein. Sie ergänzt die Tä-tigkeit traditioneller ehrenamtlicher Jugendarbeit und fördert das vernetzte Handeln. Die Offene Jugendarbeit ist ein niederschwelliges Angebot. Die Begriffe «offen» und «niederschwellig» bedeuten, dass die Angebote freiwil-lig und von den Jugendlichen leicht anzunehmen sind. Offene Jugendarbeit ist ein professionelles Aufgabengebiet der Sozialpädagogik. Die Angebote betreffen primär den Freizeitbereich; eine Zusammenarbeit mit Schulen oder Ausbildungsstätten ist von Vorteil und wirkt ergänzend.

Offene Jugendarbeit ermöglicht den Jugendlichen, eigene Stärken und Schwächen zu entdecken und Ressourcen sinnvoll zu nützen. Auch werden die Jugendlichen in der persönlichen Entwicklung unterstützt und auf dem Weg zum Erwachsenen (Sozialisation) begleitet.

Sinn und Zweck

Die Angebote Offener Jugendarbeit stehen (im Einzugsgebiet) allen Jugend-lichen offen. Vereins-, Gruppen- oder Religionszugehörigkeit dürfen nicht von Bedeutung sein; es werden wichtige Beiträge in integrativem Sinne geleistet. Offene Jugendarbeit bietet den Jugendlichen eine Plattform um ihre Ideen einzubringen. Auf dem Weg zur möglichen Umsetzung werden sie begleitet oder erhalten die notwendige Unterstützung.

Offene Jugendarbeit nimmt sich der Prävention und Früherkennung an und ist ein wichtiger Bestandteil der Gesundheitsförderung. Jugendliche erhal-ten, in für sie schwierigen Lebenssituationen, kompetente Hilfe.

Offene Jugendarbeit zeigt Jugendlichen Perspektiven für eine sinnvolle Freizeitgestaltung auf.

Voraussetzungen

Zur Umsetzung dieser Aufgabe braucht es Jugendarbeitende, die kontakt-freudig, flexibel und entsprechend ausgebildet sind. Finanzen (Gehälter, Geld für die Arbeit mit den Jugendlichen etc.) müssen zur Verfügung stehen.

Kurz gefasst

• Jugendliche haben Ansprechpersonen in der Gemeinde und werden so-wohl persönlich als auch sozial gefördert

• Das Angebot benötigt zur Umsetzung trotz Niederschwelligkeit Geld • Freizeitangebote sind wenig verpflichtend

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8.1 Der Jugendtreff, ein Teilbereich der Offenen Jugendarbeit Definition

Der Jugendtreff ist ein Treffpunkt für unverbindliches Zusammensein, Diskussionen, Gedankenaustausch und bietet auch Raum für konkrete An-lässe und Projekte. Den Jugendlichen stehen ein oder mehrere Räume zur Nutzung zur Verfügung; Fachpersonen der Jugendarbeit obliegt die Leitung des Jugendtreffs. Der Ort ist politisch und konfessionell neutral und leistet seinen Beitrag zur Integration, Sozialisation und der persönlichen Entwick-lung der Besucherinnen und Besucher. Der Jugendtreff ist zu bestimmten (und den Jugendlichen bekannten) Zeiten geöffnet.

Es werden Jugendliche in der Alterskategorie 13 bis 18 (oder 20) Jahre angesprochen. Die Altersstruktur ist in den einzelnen Konzepten geregelt und entsprechend vielfältig. Die Tendenz besteht, in separaten Öffnungs-zeiten, Kinder ab der fünften/sechsten Primarklasse aufzunehmen. Dies auf Grund präventiver Überlegungen.

Sinn und Zweck

Einen Treffpunkt schaffen, in welchem die Jugendlichen unter sich sind, Spiel und Spass, Musse oder Tanz etc. erleben.

Jugendliche sollen eine Plattform erhalten, um Ideen zu entwickeln und in verantwortungsvoller Weise umzusetzen. Zudem gilt es vertrauensbildende Massnahmen und Selbständigkeit zu fördern. Der Umgang mit verschie-denen Kulturen und Religionen gehört zum Alltag.

Präventives Wirken zu speziell ausgewählten Themen, Situationen oder zu aktuellen Ereignissen ist fest integrierter Bestandteil der Angebotsgestal-tung des Jugendtreffs.

Jugendliche stehen in einem Entwicklungsprozess, den sie nicht immer problemlos durchlaufen. Fachleute, zu denen sie Vertrauen haben, sollen sie auf ihrem Weg begleiten.

Voraussetzungen

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Kurz gefasst

• Der Jugendtreff benötigt mindestens einen Raum

• Soziale Entwicklung, Verantwortung und Eigeninitiative der Jugendlichen werden gefördert

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8.2.1 Aufsuchende Jugendarbeit

Die Aufsuchende Jugendarbeit ist ein Bereich der Offenen Jugendarbeit. Sie geht zu den Jugendlichen hin und wartet nicht darauf, dass die Jugend-lichen zum Beispiel in den Jugendtreff oder in eine Beratung kommen. Sie unterstützt die Jugendlichen dort, wo sie sich Aussen- und Innenräume (wieder-)anzueignen versuchen.

Mit der aufsuchenden Jugendarbeit können diese Räume in Aushandlungs-prozessen pädagogisch genutzt werden. Die Jugendarbeiterin oder der Ju-gendarbeiter übernimmt dabei die Rolle der Mediation. Wichtige Merkmale der aufsuchenden Jugendarbeit sind Niederschwelligkeit, Mobilität und Flexibilität. Wichtige Elemente der Arbeit sind Anonymität, persönliches Ver-trauen und Beziehung. Nach der Kontaktaufnahme mit den Jugendlichen können, entsprechend ihren Bedürfnissen, Projekte entwickelt werden.

8.2.2 Schulsozialarbeit

Falls Schulsozialarbeit von den Verantwortlichen der Offenen Jugendar-beit umgesetzt wird, kann sich die Niederschwelligkeit zu Nutzen gemacht werden. Zentral ist dabei eine klare Abgrenzung zur Schule; das Büro der Schulsozialarbeit befindet sich nicht im Schulhaus. Jugendliche haben in diesem Fall auch im Jugendtreff die Möglichkeit schulische und/oder per-sönliche Probleme anzusprechen. Wer als Treffleiter/in diese Doppelfunk-tion ausführt, muss sich gut abgrenzen können.

8.2.3 Projektarbeit

Projektarbeit ist eine Möglichkeit, Ideen und Wünsche von Jugendlichen aufzugreifen, zu bearbeiten und konkret umzusetzen. Projekte können aus dem Jugendtreffpunkt heraus, aber auch in der Aufsuchenden Jugendarbeit entstehen. Sie sind zeitlich begrenzt. Der direkte Einbezug (Partizipation) der Beteiligten in die Ideen- und Zielsetzung, sowie die Planung, Durchfüh-rung und Auswertung, ist zentraler Bestandteil eines Projektes im Rahmen der Offenen Jugendarbeit.

8.2.4 Aktionen

Durch Aktionen werden auch Jugendliche erreicht, die den Jugendtreff nicht besuchen und so weniger die Offene Jugendarbeit in Anspruch nehmen. Aktionen sind Angebote, bei denen der Rahmen durch die Jugendarbeiterin oder den Jugendarbeiter vorgegeben wird. Ideen und Wünsche der Jugend-lichen werden dabei aufgenommen.

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Wesentlicher Bestandteil von Aktionen wie z. B. Schulprojektwochen, Feri-enpassangeboten, Ausflügen, Kursen, Lagern oder Standaktionen, ist die Vermittlung von Fertigkeiten, Ideen, Wertgefühlen, Lebenshilfen usw.

8.2.5 Genderarbeit

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Definition

Kommunale Jugendbeauftragte sind verantwortlich für die strategische Weiterentwicklung und die Koordination der Jugendpolitik sowie deren ope-rative Umsetzung in der Gemeinde/Stadt. Sie werden vom Gemeinde- oder Stadtrat eingesetzt und mit den notwendigen Kompetenzen ausgestattet.

Sinn und Zweck

Jugendbeauftragte sind Drehscheibe und Schnittstelle zwischen • Behörden

• kantonale Verwaltung • Öffentlichkeit

• Angestellten und Ehrenamtlichen in der Jugendarbeit • Jugendverbänden und -vereinen

• den Jugendlichen einer Gemeinde oder Region

Sie vernetzen die zentralen Organisationen und Akteure untereinander, die in den Lebensbereichen von Jugendlichen eine wichtige Rolle spielen (Familie, Schule, Arbeit, Freizeit). Die Zusammenarbeit und Nutzung von Synergien im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit kann durch Jugendbe-auftragte gut gewährleistet werden. Sie haben den Überblick und die Ver-antwortung über alle Bereiche der Jugendpolitik. Damit haben die Jugend-beauftragten eine wichtige Funktion in der Umsetzung einer wirkungsvollen kommunalen Jugendpolitik.

Jugendbeauftragte vertreten die Interessen der Kinder und Jugendlichen gegenüber den Behörden und der Erwachsenenwelt und fördern Mitbestim-mungsformen der Jugendlichen in der Gemeinde.

Neben der koordinierenden Funktion und der Interessensvertretung, sind Jugendbeauftragte aber auch eine direkte Anlaufstelle für die Jugend-lichen. Sie beraten die Jugendlichen und stellen ihnen umfassende Infor-mationen über Aktivitäten (Freizeit, Räume, Jugendtreff etc.) sowie Fach-und Beratungsstellen zur Verfügung. Damit können in den Bereichen der Sucht- und Gewaltprävention sowie der Integration grundlegende Ziele erreicht werden.

Mit einer kontinuierlichen Öffentlichkeitsarbeit, werden zudem Verständnis und Akzeptanz für Jugendfragen und -anliegen geschaffen.

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Voraussetzungen

Neben ausreichender finanzieller Ressourcen und Infrastruktur ist die Einstellung einer Fachperson zentral. Eine klare Stellenbeschreibung, inkl. Regelung der Kompetenzen und Abgrenzung des Arbeitsfeldes ist notwen-dig. Zu empfehlen sind Absprachen von Gemeinden für die Schaffung einer regionalen Stelle eines oder einer Jugendbeauftragten.

Kurz gefasst

• Jugendbeauftragte üben eine Vermittlungsfunktion aus: zwischen den Jugendlichen untereinander

zwischen den Jugendlichen und der Gemeinde

zwischen Organisationen/Akteuren in der Jugendarbeit zwischen der Gemeinde und kantonalen Stellen

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Alter Kosten Kontrolle

der Zielgruppe durch Gemeinde

Jugendhearing 10–20 sehr tief tief

Jugendparlament 14–20 sehr tief tief

Jugendkommission ca. 12–20 tief mittel

Offene Jugendarbeit 10–20 mittel bis hoch mittel bis hoch

Jugendbeauftragte alle hoch hoch

Altersgruppen

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11 Literaturhinweise

Kommunale Jugendbeauftragte, 2007. okaj-fokus. Zürich: okaj.

Jugendpolitik Jetzt! Handbuch für eine aktive Jugendpolitik in der Gemeinde, 1998. Zürich: Pro Juventute.

12 Wichtige Links

Dachverband offene Jugendarbeit Schweiz www.doj.ch

Dachverband schweizerischer Jugendparlamente www.dsj.ch

Infoklick: Kinder- und Jugendförderung Schweiz www.infoklick.ch/site/files

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