Officieles Protokoll
der
Achtzehnten Tagsatzung
des
Nordamerikanischen Turnerbundes
abgehalten in
San Francisco, Cal., am 5., 6., 7. und 8. Juli 1898.
Milwaukee, Wis.
Druck der FREIDENKER PUBLISHING CO.
1898.
Achtzehnte Tagsatzung
des
Nordamerikanischen Turnerbundes,
abgehalten in San Francisco, Cal., am 5., 6., 7. und 8. Juli 1898.
Erster Tag.
San Francisco, Dienstag, 5. Juli 1898.
Vormittagssitzung.
Eröffnung durch den ersten Sprecher des Bundesvororts.
Die 18. Bundestagsatzung wurde am 5. Juli, um 10 Uhr Vormittags, vom Sprecher des Bundesvororts, Heinrich Braun, mit folgender Ansprache eröffnet:
Delegaten zur 18. Bundestagsatzung!
Zu ernster Arbeit haben wir uns hier versammelt, nicht um persönliche Vortheile daraus zu erzielen, sondern um durch dieselbe uns unseren idealen Zielen näher zu bringen. Wir wollen erwägen und prüfen, berathen und beschlieβen im Sinne der fortschrittlichen und freisinnigen Richtung, in welcher der Turnerbund die Führerschaft übernommen hat.
Führen heiβt: fortschreiten; erlahmen im Fortschritt bedingt Rück=
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schritt; wenn wir die Führerschaft auf fortschrittlichem Gebiete uns erhalten wollen, dann dürfen wir in unseren Bestrebungen nicht erlahmen. Worin bestehen unsere Bestrebungen? Wir finden sie in unserer Platform und in den principiellen Beschlüssen in klaren Worten ausgesprochen. Unsere Bestrebungen werden bedingt durch die erzieherische Aufgabe, die der Turnerbund sich gestellt hat: Wir erstreben die Heranbildung von körperlich und geistig tüchtigen Menschen. Der Turnerbund hat sich da keine geringe Aufgabe gestellt, wenn er die 70 Millionen Einwohner dieses Landes in seinem Sinne reformiren und erziehen will. Doch wenn es auch heute noch unausführbar erscheint, die Menschheit in eine freiere Geistesrichtung zu lenken, - die Zeit wird kommen, in welcher das Wissen den Glauben verdrängen wird. Die erzieherische Thätigkeit und das fortschrittliche Streben des Bundes wird nicht in gleicher Weise durch seine Mitglieder erkannt und gefördert. Wenn auch bei Allen das Bestreben erkennbar ist, den gestellten Forderungen gerecht zu werden, so bestehen doch Differenzen bezüglich der Ausführung und auch auf dieser Tagsatzung werden dieselben sich bemerkbar machen.
Zum ersten Male seit dem Bestehen des Bundes findet eine Tagsatzung an den Gestaden des stillen Oceans statt. Daβ dieselbe von den östlichen und mittleren Bezirken nur durch wenige Delegaten beschickt werden würde, war vorauszusehen, und doch werden die Beschlüsse dieser Tagsatzung von groβer Tragweite für die Zukunft unseres Bundes sein. Es werden Fragen zur Verhandlung kommen, deren Erledigung einen entscheidenden Einfluβ auf den gedeihlichen Fortschritt des Bundes ausüben wird. Verhandlungen werden geführt werden, deren Besprechung und Erledigung die Gemüther erregen und die Geister entflammen mögen, doch wird hoffentlich das Gefühl der Zusammengehörigkeit in dieser Tagsatzung ebenso den Sieg davon tragen, wie in den vorher stattgefundenen, und alle Delegaten durch das gemeinsame Ziel, wenn auch nicht durch gemeinsame Ansicht, wie dasselbe zu erreichen its, sich verbunden fühlen.
Unter den wichtigen Fragen, die Ihnen unterbreitet werden, nimmt wohl unsere Seminarfrage die erste Stellung ein. Die Gründe, die auf der Tagsatzung in New York für die Verschmelzung des Turnlehrerseminars mit dem “Nationalen deutsch=amerikanischen
Lehrerseminar” maβgebend waren, existiren auch heute noch und gipfeln in einer möglichst vollkommenen Ausbildung unserer Seminaristen. Mit beträchtlichem Kostenaufwande wurde die Seminar=Turnhalle erbaut und eingerichtet, eine Vereinbarung mit dem Lehrerseminar betreffs der Bestreitung der laufenden Ausgaben getroffen. Der Unterricht begann und hat unstreitig gute Früchte getragen.
Seit dem Jahre 1893 aber ist ein Umschwung im Bunde eingetreten;
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anstatt des Wachsthums machte sich ein Rückgang in der Mitgliederzahl bemerkbar, und dieser Rückgang machte sich auch in mancher anderen Richtung fühlbar. So im Besuche des Seminars.
Nur wenige Zöglinge wurden darin in den letzten Jahren ausgebildet. Es ist dies eine natürliche Folge der geringen Nachfrage nach Turnlehrern, wohl auch der erhöhten Unkosten, die ein zweijähriger Cursus bedingt. Während im Jahre 1893 165 Turnlehrer in unseren Vereinen Stellung hatten, sind es in diesem Jahre nur 147, und selten findet eine Vacanz statt.
Unter diesen Verhältnissen sollten Seminarcurse, die doch mit bedeutenden Ausgaben verknüpft sind, zeitweilig ausgesetzt werden. Unsere Vereinbarung mit dem Lehrerseminar zwingt uns aber, für die Anstellung gewisser Lehrkräfte, wie für die Deckung eines Theiles der Unterhaltungskosten Sorge zu tragen, so daβ die Ersparniβ für den Turnerbund durch das Ausfallen eines Cursus eine geringe wäre. Von verschiedenen Bezirken wurden den Delegaten Instructionen ertheilt, die darauf hinzielen, zum einjährigen Cursus zurückzukehren. Dies dürfte unter den gegenwärtigen Verhältnissen nicht rathsam sein. Besser wäre es, wenn das Uebereinkommen mit dem Lehrerseminar so geändert werden könnte, daβ der Turnerbund, im Falle er einen Cursus ausfallen läβt, keine Unkosten zu tragen hat, oder dieselben beträchtlich vermindert würden.
Die durch den Schluβsatz in unseren principiellen Beschlüssen hervorgerufene Streitfrage ist durch die Beschlüsse der Tagsatzungen zweier Bezirke in ein neues Stadium
getreten. Ein Bezirk befürwortet bedingungslos die Streichung der principiellen Beschlüsse, - der andere, im Falle wiederum eine Mehrheit der Delegaten in dieser Tagsatzung für Beibehaltung des genannten Schluβsatzes sein sollte. Wenn es auch nicht anzunehmen ist, daβ eine Urabstimmung zu Gunsten der Streichung der principiellen Beschlüsse ausfallen würde, so zeigt dies doch, wie durch die in den letzten Jahren in unserem Bunde herrschenden Differenzen die Tendenz desselben in Frage gestellt wird. Die principiellen Beschlüsse geben dem Turnerbunde seinen fortschrittlichen Charakter, der verloren gehen wird, sollten sie gestrichen werden, es sei denn, daβ unsere Platform in passender Weise ergänzt würde.
Wie vor 4 Jahren, während der Tagsatzung in Denver, befindet sich auch jetzt unser Land im Kriegszustande. Damals was es ein Kampf der Arbeit gegen das Capital im eigenen Lande, diesmal ist es der Kampf unserer Staaten gegen die Unterdrückung eines nach Freiheit ringenden Volkes. Von manchen Seiten wurde der Vorort aufgefordert, auf die Bildung von Turnercompagnien hinzuwirken; da aber dafür keine Nothwendigkeit vorlag, und von den einzelnen Vereinen schon Schritte in dieser Richtung gethan waren, beschloβ der Vorort, vorerst den Verlauf des
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Krieges abzuwarten und es der nahe bevorstehenden Tagsatzung zu überlassen, etwaige Beschlüsse zu fassen.
Trotzdem die Ausgaben des Vororts auf das unbedingt Nothwendige beschränkt wurden, schmolz doch der Bestand der Bundeskasse derart zusammen, daβ der Vorort sich genöthigt sah, eine Seminarsteuer auszuschreiben. Auch diesmal wurde von einzelnen Vereinen dagegen Protest erhoben, doch wird eine Prüfung des Einnahmen= und Ausgaben=Etats den Beweis liefern, daβ die Erhebung dieser Steuer gerechtfertigt war. Die groβen Ausgaben, die ein Bundesturnfest im Gefolge hat, werden in den nächsten Jahren wegfallen, und damit die Nothwendigkeit des Erhebens einer Extrasteuer.
Der Vorort wurde von der letzten Tagsatzung beauftragt, einen Modus für die Vertretung von Minderheiten in Vorschlag zu bringen, ist aber nicht im Stande, einen derartigen Vorschlag machen zu können. Er findet es unmöglich, einen Modus für solche Vertretung anzugeben, der im Einklang mit den übrigen Bestimmungen des Betreffenden Passus – Seite 45 des Protokolls der Louisviller Tagsatzung – steht.
Das Resultat der angeordneten Urabstimmungen wurde in der “Amerikanischen Turnzeitung” und im Jahresbericht kund gegeben.
Ich möchte mir noch erlauben, die Aufmerksamkeit der Delegaten auf die statistischen Erhebungen zu lenken, die im Interesse unseres Turnens erhoben wurden und auf Seite 45-48 des ersten Theiles des diesjährigen Jahresberichtes zu finden sind.
Mögen die Verhandlungen, die in diesen Tagen von Ihnen geführt werden, den Stempel einmüthigen Wirkens tragen und unserem Bunde zum Heile gereichen. Möge es Ihnen gelingen, alle bestehenden Differenzen zu schlichten und Mittel und Wege zu finden, um den weiteren Ausbau unseres Bundes auf freier und fortschrittlicher Basis zu ermöglichen.
Ich erkläre die 18. Tagsatzung des Nordamerikanischen Turnerbundes für eröffnet!
Provisorische Organisation.
Als temporärer Vorsitzer wurden vorgeschlagen: Wm. Wartmann, Turnbezirk “Pittsburg”, von H. Münch, und Albert Currlin, Turnbezirk “Pacific”, von Julius Vahlteich. Die Abstimmung ergab folgendes Resultat: Wartmann 201, Currlin 162.
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Stimmen. Wartmann. Currlin.
New York 22 22 -
Indiana 22 22 -
St. Louis 44 44 -
New England 28 - 28
Wisconsin 22 14 8
Chicago 34 - 34
Philadelphia 24 24 -
New Jersey 16 - 16
Central= New York 3 - -
Pittsburg 34 30 4
Missouri Valley 7 7 -
Minnesota 4 - 4
Oberer Mississippi 14 14 -
Rocky Mountain 6 6 -
New Orleans 1 - -
Central=Illinois 9 - 9
Pacific 13 - 13
Connecticut 11 - 11
Süd=Atlantischer 1 - -
Lake Erie 12 - 12
West=New York 9 - 9
Ohio 8 8 -
Süd=Dakota 1 - -
Florida 1 - 1
Südlicher Central 6 - 6
Nord=Pacific 2 - 2
Süd=California 5 - 5
Kansas 10 10 -
Oberer Rocky Mountain 1 1 -
370 201 162
Als temporärer Schriftwart wurden H. J. Hadlich, Turnbezirk “Minnesota”, und Carl Entenmann, Turnbezirk “Süd=California”, vorgeschlagen. Turner Entenmann zog seinen Namen zurück und beantragte, daβ Turner Hadlich per Acclamation erwählt werde.
Angenommen.
Auf Antrag von G. Küstermann ernannte der Sprecher einen Ausschuβ zur Prüfung der Mandate, bestehend aus:
J. E. Cremer, Turnbezirk “St. Louis”.
E. Gröner, “ “Chicago”.
L. Uhl, “ “Lake Erie”.
G. Küstermann, “ “Wisconsin”.
R. Barth, “ “Pacific”.
Christ. Schäfer, “ “Rocky Mountain”.
H. Auer, “ “Philadelphia”.
Die folgende Depesche wurde verlesen:
Depesche von Peoria.
Peoria, Ills., July 3, 1898.
Fritz Nicklas, care of Turners National Convention, 323 Turk St., St. Francisco, Cal.
Anläβlich des 47. Stiftungsfestes widmet der “Peoria Turnverein” den Delegaten ein dreifaches “Gut Heil!”.
Hermann Goldberger, Sprecher.
Ausschuβ für Prüfung der Mandate.
Der Ausschuβ für Prüfung der Mandate berichtete wie folgt:
Nummer. Bezirke. Anzahl
der Stimmen.
Namen. Anzahl der
Delegaten.
1. New York 22 Jacob Heintz. (Das Comite empfiehlt, dem Turner Otto Held als Vertreter des Tbzks. “New York”
ebenfalls Sitz u. Stimme zu geben)
2
2. Indiana 22 Philipp Hollenbach, Heinrich Suder, Otto Schmidt 3
3. St. Louis 44 Hugo Münch, J. E. Cremer, Chas. Sommer, Dr. Hugo Töppen, J. J. Widmann
5
4. New England 28 Paul Pause 1
5. Wisconsin 22 C. Hermann Boppe, Emil Wallber, Gust. Küstermann 3 6. Chicago 34 Emil Gröner, Carl Linnemeyer, Jul. Vahlteich, Geo.
Pfeiffer, Wm. Arens
5
7. Philadelphia 24 Henry Auer 1
8. New Jersey 16 Wilhelm Krause 1
9. Central=New
York
3 (Delegat Dr. H. Newland von Los Angeles war nicht erschienen
10 Pittsburg 34 Wilh. Wartmann, Wilh. Kaiser 2
11. Missouri Valley 7 John P. Sattler, John P. Heuler 2
12. Minnesota 4 Chas L. Roos, H. J. Hadlich, Ernst Hadlich 3
13. Oberer
Mississippi
14 Henry Vollmer, Gustav Donald, Wilh. Reuter 3 14. Rocky Mountain 6 Peter J. Friedrich, Christ Schäfer, C. A. Lammers,
Daniel Fülscher
4
15. New Orleans 1 Nicht vertreten.
16. Central=Illinois 9 F. Nicklas, Henry Metz, John Ohlweiler 3
17. Pacific 13 Emil Lieβ, Alb. Currlin, Ferd. Fischer, H. C. F. Stahl, Jac.
Simon, Rob. Barth, G. Liebold, John Simmen, F.
Attinger, H. W. Otter, F. Hauser. (An Stelle der fehlenden Delegaten Conradi und Flach treten Paul Uth und Louis Markus)
13
18. Connecticut 11 C. J. Rhode 1
19. Süd=Atlantischer 1 W. H. Gehrens 1
20. Lake Erie 12 Louis Uhl 1
21. West=New York 9 (Laut Bericht des Bundesschatzmeisters ist dieser Bezirk mit seinen Beiträgen im Rückstande.)
1
22. Ohio 8 Albin Stecher 1
23. Süd=Dakota 1 Nicht vertreten.
24. Florida 1 R. Kästner 1
25. Südlicher Central 6 Emil Dapprich 1
26. Nord=Pacific 2 Reinold Heilmann 1
27. Süd=California 5 Carl Entenmann, Louis Röder, Louis Fritz, Firtz Ahlborn
4
28. Kansas 10 Aug. Hohn 1
29. Ob. Rocky
Mountain
1 Nicht vertreten.
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Es sind demnach 24 Bezirke mit 63 Delegaten vertreten.
Der Vorort ist vertreten durch: Heinrich Braun, erster Sprecher; C. G. Rathmann, corrsp.
Secretär, Alb. Käseler, Schatzmeister, und Ferdinand W. Fröhlich, Vertreter des technischen Ausschusses.
J. E. Cremer, Vorsitzer.
Emil Gröner, Schriftwart.
Henry D. Auer.
Louis Uhl.
Christian Schäfer.
Gust. Küstermann.
R. Barth.
Der Vorschlag des Ausschusses betreffs des Turnbezirks “New York” angenommen.
Emil Gröner beantragte, daβ der Turnbezirk “West New York” nicht zur Vertretung auf der Tagsatzung berechtigt erklärt werde, da er mit seinen Beiträgen im Rückstande ist.
Angenommen.
Bundessprecher Braun, im Auftrag des Bundesvororts, bezeichnete Turner Gerkens als den Delegaten des “Süd=Atlantischen Turnbezirks”.
Der Antrag von Boppe, daβ ein Ausschuβ von 7 Mitgliedern ernannt werde, welcher Vorschläge für permanente Beamte der Tagsatzung zu unterbreiten habe, wurde angenommen und die folgenden Delegaten als Ausschuβ für permanente Organisation ernannt:
Ausschuβ für permanente Organisation.
G. Donald, Turnbezirk “Oberer Mississippi”.
Jul. Vahlteich, “ “Chicago”.
Jacob Heintz, “ “New York”.
Carl Sommer, “ “St. Louis”.
Heinr. Suder, “ “Indinana”.
H. C. F. Stahl, “ “Pacific”.
C. L. Roos, “ “Minnesota”.
Ein Antrag, daβ, um dem Ausschuβ Zeit zur Berichterstattung zu geben, eine Vertagung von 10 Minuten eintrete, wurde gestellt und angenommen.
Nach Ablauf der Pause berichtet der Ausschuβ wie folgt:
Vorschläge für permanente Beamte.
Erster Sprecher: Emil Wallber, Turnbezirk “Wisconsin”; Albert Currlin, Turnbezirk
“Pacific”.
Zweiter Sprecher: Derjenige, der bei der Wahl des ersten Sprechers die zweithöchste Stimmenzahl erhält soll als zweiter Sprecher fungiren.
Erster Schriftwart: C. J. Rohde, Turnbezirk “Connecticut”.
Zweiter Schriftwart: Paul Pause, Turnbezirk “New England”.
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Wahl der Beamten.
Turner A. Currlin zog seine Candidatur als erster Sprecher zurück und es wurde Turner Emil Wallber per Acclamation erwählt.
Delegat Cremer schlug dann Wm. Wartmann vom Turnbezirk “Pittsburg” als zweiten Sprecher vor und es wurde derselbe ebenfalls per Acclamation erwählt.
Als Schriftwarte wurden C. J. Rhode von Los Angeles, Cal., Delegat des Turnbezirks
“Connecticut”, und Paul Pause, Delegat des Turnbezirks “Neu=England”, gewählt.
Henry J. Hadlich,
Schriftwart pro temp.
Nachdem die Beamten ihre Sitze eingenommen hatten, dankte Emil Wallber mit einigen herzlichen Worten für die auf ihn gefallene einmüthige Wahl als erster Sprecher der 18.
Tagsatzung und übernahm den Vorsitz.
Der Sprecher des “San Francisco Turnvereins”, Louis Markus, machte darauf aufmerksam, daβ einige Veränderungen in dem Programm der Unterhaltungen vorgenommen
worden seien und lud die Delegaten ein, während der Tagsatzung das Mittagsmahl in der Halle einzunehmen.
Zuschrift des Nationalen “deutsch=amerikanischen Lehrerseminars”.
Ein Schreiben des Verwaltungsrathes des “Nationalen deutsch=amerikanischen Lehrerseminars” wurde verlesen, in welchem angekündigt wird, daβ diese Behörde Seminardirector E. Dapprich als ihren Vertreter zur Tagsatzung entsende und den Wunsch ausspreche, daβ man in den Berathungen über das Turnlehrerseminar demselben berathende Stimme einräumen möge. Da E. Dapprich als Delegat auf der Tagsatzung einen Turnbezirk vertritt, so war eine Beschluβfassung auf dieses Gesuch hin überflüssig geworden.
Auf Antrag von Gust. Donald, verbessert durch ein Amendment von Julius Vahlteich, wurden die Regeln der Louisviller Tagsatzung auch für diese Tagsatzung als maβgebend anerkannt, jedoch mit der Aenderung, daβ in §4 die Beschränkung der Redezeit auf 5 Minuten aufgehoben wird und §7 vollständig gestrichen wurde. Die für die Tagsatzung geltenden Geschäftsregeln lauten also, wie folgt:
“Gushing’s parlamentarische Regeln sollen der Tagsatzung als Leitfaden dienen.
1. Der Sprecher soll eine Rednerliste führen.
2. Ein Antrag auf “Schluβ der Rednerliste” ist statthaft.
3. Nach Annahme des Antrages auf “Schluβ der Debatte” hat der Sprecher den vorliegenden Antrag sofort zur Abstimmung zu bringen.
4. Kein Redner darf mehr als zweimal über ein und denselben Gegenstand sprechen.
Dem Antragsteller soll die Schluβrede erlaubt sein.
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5. Alle Anträge und Beschlüsse sind beim Schriftführer schriftlich einzureichen, mit Ausnahme der Anträge “Schluβ der Debatte”, “Schluβ der Rednerliste”, “auf den Tisch zu legen”
und “Vertagung”.
6. Alle eingebrachten Anträge sollen ohne Debatte dem Rubricirungs=Comite überwiesen werden, welches dieselben den stehenden Ausschüssen zu übermitteln hat.
7. Das Tagesprotokoll soll jeden Abend vor Vertagung verlesen und angenommen werden.”
Auf Antrag von H. Suder ernannte der Sprecher einen Ausschuβ von 9 Mitgliedern, um die verschiedenen stehenden Ausschüsse in Vorschlag zu bringen.
Ausschuβ zur Ernennung der stehenden Ausschüsse.
Der Ausschuβ wurde ernannt wie folgt: Hugo Münch, C. Hermann Boppe, H. Vollmer, C.
A. Lammers, Louis Markus, Geo. Pfeiffer, J. P. Heuler, H. D. Auer, H. Metz.
Aug. Hohn, Delegat für den Turnbezirk “Kansas”, berichtete, daβ irrthümlicher Weise seinem Stellvertreter Sitz und Stimme von dem Ausschuβ zur Prüfung der Mandate eingeräumt worden sei und es wurde beschlossen, den Bericht dieses Ausschusses im Sinne dieser Reclamation zu berichtigen.
Auf Antrag von Hugo Münch wurden die Berathungen bis 2:30 Uhr Nachmittags vertagt.
Nachmittagssitzung.
Um 2:30 Uhr wurde die Tagsatzung wieder eröffnet und das Protokoll der Vormittagssitzung angenommen wie verlesen.
Ein Schreiben der Turngemeinde von Cincinnati, in welchem die Turner eingeladen werden, die Bundestagsatzung im Jahre 1900 dort abzuhalten, wurde verlesen und dem Ausschuβ für Bundesangelegenheiten überwiesen.
Der Ausschuβ zur Ernennung der verschiedenen stehenden Ausschüsse berichtete wie folgt:
Stehende Ausschüsse.
Der Ausschuβ zur Ernennung ständiger Ausschüsse organisirte sich wie folgt:
Hugo Münch, Turnbezirk “St. Louis”, Vorsitzer.
Geo. L. Pfeiffer, Turnbezirk “Chicago”, Schriftwart.
Auf Antrag wurde beschlossen, den Ausschuβ für Bundesangelegenheiten und denjenigen für Bundesorgan zu einem Ausschuβ zusammenzuziehen. Die Ernennung eines Ausschusses für Klageangelegenheiten ist nicht nothwendig, da keine Klagesachen vorliegen.
Der Ausschuβ schlägt nun die Zusammensetzung der ständigen Ausschüsse, wie folgt, vor:
- 12 - Ausschuβ für Platform und Statuten:
C. Herm. Boppe, Turnbezirk “Wisconsin”.
Alb. Currlin, “ “Pacific”.
Henry Vollmer, “ “Oberer Mississippi”.
Jacob Heintz, “ “New York”.
Julius Vahlteich, “ “Chicago”.
Christ. Schäfer, “ “Rocky Mountain”.
J. E. Cremer, “ “St. Louis”.
Louis Fritz, “ “Süd California”.
Jacob Simon, “ “Pacific”.
Ausschuβ für Bundesangelegenheiten und Bundesorgan:
Gustav Donald, Turnbezirk “Oberer Mississippi”.
Geo. J. Pfeiffer, “ “Chicago”.
Henry D. Auer, “ “Philadelphia”.
J. P. Heuler, “ “Missouri Valley”.
Carl L. Roos, “ “Minnesota”.
Albin Stecher, “ “Ohio”.
Louis Markus, “ “Pacific”.
Louis Uhl, “ “Lake Erie”.
John Simmen, “ “Pacific”.
Ausschuβ für praktisches Turnen.
Otto Schmidt, Turnbezirk “ Indiana”.
Emil Gröner, “ “Chicago”.
Dr. H. Töppen, “ “St. Louis”.
Wm. Reuter, “ “Oberer Mississippi”.
H. C. F. Stahl, “ “Pacific”.
Robert Barth, “ “
F. Fischer, “ “
Fr. Attinger, “ “
Ferd. W. Fröhlich, Mitglied des Vororts, mit Sitz und berathender Stimme.
Ausschuβ für Seminarangelegenheiten.
Hugo Münch, Turnbezirk “St. Louis”.
Hy. Suder, “ “Indiana”.
Carl Entenmann, “ “Süd California”.
D. Liebold, “ “Pacific”.
Paul Uth, “ “Pacific”.
C. J. Rhode, “ “Connecticut”.
Emil Dapprich, “ “Südlicher Central”.
Hy. Metz, “ “Central Illinois”.
C. G. Rathmann, Vertreter des Vororts, mit Sitz und berathender Stimme.
- 13 - Ausschuβ für Finanzen:
R. Kestner, Turnbezirk “Florida”.
Peter S. Friedrich, “ “Rocky Mountain”.
John Ohlweiler, “ “Central Illinois”.
H. W. Otter, “ “Pacific”.
Ph. Hollenbach, “ “Indiana”.
Ausschuβ für geistige Bestrebungen.
Carl Sommer, Turnbezirk “St. Louis”.
R. Heilmann, “ “Nord Pacific”.
Chas. Linnemeyer, “ “Chicago”.
Gust. Küstermann, “ “Wisconsin”.
Aug. Hohn, “ “Kansas”.
Wm. Krause, “ “New Jersey”.
Ausschuβ für Rubricirung:
Wm. Ahrens, Turnbezirk “Chicago”.
Otto Held, “ “New York”.
J. P. Sattler, “ “Missouri Valley”.
Wm. Kaiser, “ “Pittsburg”.
Hugo Münch, Vorsitzer.
Geo. L. Pfeiffer, Secr.
C. A. Lammers.
Henry D. Auer.
C. Hermann Boppe.
Hy. Vollmer.
Louis Markus.
P. P. Heuler.
Henry Metz.
Der Bericht wurde einstimmig angenommen.
Auf Antrag von H. Suder wurde die Versammlung bis am Mittwoch Vormittag 9 Uhr vertagt.
- 14 - Zweiter Tag.
San Francisco, Mittwoch, 6 Juli 1898.
Vormittagssitzung.
Der erste Sprecher, Emil Wallber, eröffnete die Sitzung pünktlich um 9 Uhr, da aber nur wenige Delegaten anwesend waren, so wurde dieselbe auf Antrag von H. Suder, nachdem der Sprecher die Delegaten ernstlich ermahnte, stets pünktlich zur festgesetzten Zeit anwesend zu sein, bis 10 Uhr vertagt.
Um 10 Uhr wurde die Versammlung wieder zur Ordnung gerufen und vom 2. Schriftwart die Namensliste verlesen. Ein Quorum der Delegaten war anwesend.
Das Protokoll der Nachmittagssitzung vom 5. Juli wurde angenommen wie verlesen.
Die folgenden Depeschen wurden verlesen:
Begrüβungsdepeschen
Pittsburg, Pa., July 6. 1898.
Turners Convention, 323 Turk St., San Francisco, Cal.!
“Gut Heil” und Erfolg! Südseite Turnverein.
Pittsburg, Pa., July 6. 1898.
Turners Convention, 323 Turk St., San Francisco, Cal.!
Vom Vorort des Turnbezirk “Pittsburg” der Tagsatzung den besten Erfolg und ein donnerndes “Gut Heil”!
Mit Turnergruβ
Heinrich Etling, Bezirksturnwart.
Schreiben des Mayors von Cincinnati.
Ein Schreiben von Herrn Gustav Tafel, dem Mayor der Stadt Cincinnati, wurde verlesen.
Dasselbe lädt die Tagsatzung ein, Cincinnati als Tagsatzungsort für das Jahr 1900 zu bestimmen und anerbietet für diesen Fall weitgehendste Gastfreundschaft. Das Schreiben wurde an den Ausschuβ für Bundesangelegenheiten überwiesen.
Bericht des Ausschusses für Seminarangelegenheiten.
Der Bericht des Ausschusses für Seminarangelegenheiten wurde nun durch Hugo Münch erstattet und lautet wie folgt:
An die 18. Tagsatzung des Nordamerikanischen Turnerbundes!
Gut Heil! Der Ausschuβ in Angelegenheiten des Turnlehrerseminars organisirte sich wie folgt: Hugo Münch, Vorsitzer; G. Liebold, Schriftführer.
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Nach Kenntniβnahme und eingehender Erörterung der von den verschidedenen Turnbezirken ihren Delegaten ertheilten Instructionen, empfehlen wir der Tagsatzung folgende Vorschläge zur endgültigen Beschluβfassung.
1. Einen neuen Cursus im Turnlehrerseminar nur dann beginnen zu lassen, wenn mindestens 6 Applicanten sich zum Eintritt in dasselbe gemeldet.
2. Den zweijährigen Cursus beizubehalten.
3. In Zukunft Seminaristen nur dann Vorschüsse zu gewähren, wenn dieselben genügende Sicherheit für Rückerstattung derselben geben können.
4. Den Bundesvorort zu beauftragen, die Vereine, welche Turnlehrer beschäftigen, die mit den ihnen vom Directorium gewährten Vorschüssen noch rückständig sind, aufzufordern, dafür zu sorgen, daβ dieselben ihren Verpflichtungen nachkommen.
5. Den Sommercursus des Turnlehrerseminars in der bisherigen Weise bis auf Weiteres fortbestehen zu lassen, jedoch nur Solche daran Theil nehmen zu lassen, welche dem Leiter desselben den nöthigen Befähigungs=Nachweis erbringen können.
Mit turnerischem Gruβ
Der Ausschuβ für das Turnlehrerseminar:
Hugo Münch, Vorsitzer.
G. Liebold, Schriftführer.
Henry Suder.
Emil Dapprich.
Henry Metz.
Paul Uth.
C. J. Rohde.
Carl Entenmann.
§1 wurde zur Debatte gestellt.
Hugo Münch, der Vorsitzende des Ausschusses, erklärte die Gründe, welche den Ausschuβ leiteten, während C. Hermann Boppe den hierauf Bezug habenden Theil der Vereinbarungen, wie sie zwischen dem Nationalen deutsch=amerikanischen Lehrerseminar und dem Turnerbunde bestehen, aus dem Turnlehrerseminar=Reglement erläuterte.
Münch, als der damalige Bundessprecher, gab an der Hand des Besitztitels und des Freibriefs des Turnlehrerseminars überdies eine Darstellung des Zustandekommens der Vereinigung der beiden Seminare, wies auf zu überwindende Schwierigkeiten hin und erklärte den Charakter derselben.
Nach längerer und sehr lebhafter Debatte, an welcher eine groβe Anzahl von Rednern theilnahm und die nament=
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lich der Aufklärung diente, wurde §1 mit groβer Mehrheit angenommen.
Ebenso §2 dieses Berichtes.
Die §3 und §4 wurden, da auch der Ausschuβ für Bundesangelegenheit diesbezügliche Anträge ankündigte, bis zur Verhandlung des Berichtes dieses Ausschusses zurückgelegt.
§5 wurde, nach eingehender Discussion, mit groβer Mehrheit angenommen.
Eine Depesche des “San Diego Turnvereins” kam zur Verlesung. Dieselbe lautet:
San Diego, Cal., July 6, 1898.
Turner Convention, Turner Hall, San Francisco!
“Gut Heil!” Der “Concordia Turnverein” von San Diego sendet Turnergruβ und
freundliche Einladung: San Diego zu besuchen. Edmund
Mayer, Sprecher.
Bericht des Rubricirungs=Ausschusses.
Der Bericht des Rubricirungs=Ausschusses wurde entgegengenommen. Derselbe lautete einfach, daβ alle an ihn übermachten Anträge und Instructionen den betreffenden Ausschüssen überwiesen worden seien.
Der Ausschuβ für geistige Bestrebungen berichtete wie folgt:
Bericht des geistigen Ausschusses.
An die 18. Bundestagsatzung!
Gut Heil!
Der Ausschuβ für geistige Bestrebungen macht folgende Empfehlungen:
1. Daβ die Vereine von Seiten der Bezirksvororte immer wieder daran erinnert werden, daβ geistiges Turnen nicht vernachlässigt werden darf. Womöglich sollten von Zeit zu Zeit tüchtige Redner engagirt werden, um in belehrender Weise für die edlen Ziele der Turnerei zu wirken.
2. Vortragsabende sollten in jedem Vereine mindestens einmal monatlich veranstaltet werden und das Interesse für dieselben durch ein aus Musik, Gesang, Declamationen u. s. w.
zusammengesetztes Programm vermehrt werden. Auch sollten ganz besonders die Zöglings=
und Mädchenklassen zum Mitwirken bei diesen Unterhaltugen herangezogen werden, und wie in einigen Vereinen bereits mit Erfolg betrieben, Preise für die besten Leistungen ausgesetzt werden.
3. Da die geistige Ausbildung der Jugend nach Kräften gefördert werden muβ, so ist es Pflicht der Vereine, wenn irgend möglich, Sonntagsschulen in’s Leben zu rufen. Die in diesen Schulen zu benutzenden Bücher sollten, um nach einheitlichen System zu arbeiten, vom Bundesvorort empfohlen werden.
4. Der Bundesausschuβ für geistige Bestrebungen soll fortfahren, Themata für Debatten in den Vereinen aus=
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zuwählen und zwar vorwiegend solche populären Genres, jedoch sollen dieselben, um unnöthige Kosten zu ersparen, den Vereinen nicht durch Circulare, sondern durch die “Am.
Turnzeitung” mitgetheilt werden. Anstatt der bisher benutzten Fragebogen, soll das Resultat der Debatten in den jährlichen Berichtsformularen angegeben werden.
5. Das Comite für Schulausstellungen auf Bundesturnfesten soll nach dem Feste einen Bericht über Leistungen u. s. w. an den Bundesvorort einsenden.
6. Da Gesang den Sinn veredelt und zu schöner Geselligkeit beiträgt, so sollte es das Bestreben der Vereine sein, Gesangssectionen zu erhalten und vermittelst derselben zur Verherrlichung von Vereins=, Bezirks= und Bundesfesten beizutragen. Die betreffenden Behörden sollten Sorge dafür tragen, daβ Wettkämpfe auch auf gesanglichem Gebiet arrangirt werden.
Mit Turnergruβ
Der Ausschuβ für geistige Bestrebungen:
Chas Sommer.
Raimund Heilmann.
Chas. Linnemeyer.
Aug. Hohn.
William Krause.
Gust. Küstermann.
Derselbe wurde einstimmig angenommen.
Der Ausschuβ für Bundesangelegenheiten und Bundesorgan berichtet wie folgt:
Bericht des Ausschusses für Bundesangelegenheiten und Bundesorgan.
An die 18. Bundestagsatzung!
Gut Heil! Ihr Ausschuβ für Bundesangelegenheiten und Bundesorgan, bestehend aus Gust. Donald, Geo. L. Pfeiffer, L. Markus, Hy. D. Auer, Chas. L. Roos, Louis Uhl, Albin Stecher, Jacob Simmen und John C. Heuler, organisirte sich wie folgt: Gust. Donald vom Turnbezirk
“Oberer Mississippi”, Vorsitzer; Geo. L. Pfeiffer vom Turnbezirk “Chicago”, Schriftwart.
1. Von Seiten mehrerer Bezirke ist beantragt, die nächste Bundestagsatzung in Philadelphia abzuhalten und andere Bezirke beantragen, daselbst auch das nächste Bundesturnfest stattfinden zu lassen. Es empfiehlt deβwegen Ihr Ausschuβ der Bundestagsatzung: Das nächste Bundesturnfest im Jahre 1900 in Philadelphia abzuhalten und es soll in directem Anschluβ an dieses Fest auch die nächste 19. Bundestagsatzung daselbst stattfinden.
2. Mehrere Bezirke wurden für den Sitz der Bundesvorortschaft in Vorschlag gebracht.
Die Turnbezirke “Chicago” und “Indiana” haben die stärkste Unterstützung. Da sich Ihr Ausschuβ nicht einigen konnte, einem dieser beiden Bezirke den Vorrang zu geben, empfiehlt derselbe
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die beiden genannten Bezirke als wünschenswerthe und sehr geeignete zur Stellung der Behörden für die Leitung und Ausführung der Bundesgeschäfte.
3. Die Beibehaltung der “Amerikanischen Turnzeitung” als Bundesorgan ist vielseitig empfohlen und da dieses Organ die turnerischen Principien und Bestrebungen in jeder Beziehung kraftvoll vertreten hat und zu jeder Zeit und nach jeder Richtung hin die Interessen des Nordamerikanischen Turnerbundes zu fördern suchte, so unterstützt der Ausschuβ diese
Empfehlung für Beibehaltung der “Am. Turnzeitung” als Bundesorgan und empfiehlt ferner, daβ die Bundestagsatzung die Bezirke ersucht, kräftig für die Verbreitung des Organs des Turnerbundes zu agitiren.
4. Das in englischer Sprache erscheinende “Mind and Body” wird ebenfalls als ein, für unsere Bestrebungen sehr geeignetes Organ empfohlen. Jedoch ist Ihr Ausschuβ der Ueberzeugung, daβ es nothwendig ist, für die Principien und Bestrebungen des Bundes in einer leicht verständlichen Weise auch in der englischen Sprache Propaganda zu machen und es beantragt Ihr Ausschuβ deβwegen, daβ der Ausschuβ des Bundesvororts für geistige Bestrebungen mit der Redaction von “Mind and Body” oder einem anderen englischen Organ mit freisinniger Tendenz in Unterhaltung trete, damit so in Zukunft geschieht.
5. Da das Deficit, welches das in Milwaukee abgehaltene Bundesturnfest hervorgerufen hat, immer noch nicht gedeckt ist und da in Folge dessen die Turnvereine in Milwaukee darunter sehr leiden und auch der Turnerbund im Allgemeinen in Mitleidenschaft gezogen wird, so empfiehlt Ihr Ausschuβ der 18. Bundestagsatzung den Bundesvorort zu ermächtigen, den Turnvereinen der Stadt Milwaukee so bald wie möglich $3500 zum Zwecke der Deckung dieses Deficits zu erlauben, unter der Bedingung, daβ diese Zuwendung erst dann ausbezahlt werde, nachdem die Turnvereine Milwaukee’s den übrigen Betrag, welcher zur vollständigen Deckung dieser Schuld nothwendig ist, aufgebracht haben, so daβ endlich einmal diese Schuld aus dem Wege geschafft wird.
6. Um die zwar oft nothwendigen, aber stets lästigen Extra=Kopfsteuern für immer abzuschaffen, und um den Bundesvorort in den Stand zu setzen, namentlich die turnerischen Bestrebungen kleiner Vereine, wenn nothwendig, auch finanziell zu fördern, so empfiehlt Ihr Ausschuβ, daβ die Bundestagsatzung die regelmäβige Bundessteuer von 20 auf 30 Cents erhöhe und dafür von allen Extrasteuern für irgendwelche Zwecke für die Zukunft absieht.
7. Ihr Ausschuβ beantragt, daβ die 18. Bundestagsatzung den Bundesvereinen empfehle, in Zukunft keinen Anfragen um finanzielle Unterstützung von Seiten irgend welcher Turnvereine nachzukommen, wenn nicht das
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betreffende Ersuchen durch den Bundesvorort als nothwendig und berechtigt anerkannt und zur Berücksichtigung empfohlen ist.
8. Der Bundesvorort ist beauftragt, alle von demselben an Seminaristen geleisteten Vorschüsse in strenger geschäftlicher Weise einzutreiben. Der Bundesvorort soll von nun ab keine Vorschüsse mehr an Seminaristen bewilligen. Ihr Ausschuβ ist der Ansicht, daβ solche Unterstützungen von Seiten des betreffenden Vereins und Bezirks geleistet werden solle.
9. Der Bundesvorort soll für die nächste Zukunft in seinen Ausgaben auf das absolut Nothwendige sich beschränken und in weiser Oekonomie darauf hinarbeiten, daβ in möglichst kurzer Zeit ein Reservefond erzielt werde, welcher für auβergewöhnliche Ausgaben in Anspruch genommen werden kann.
10. Das bisherige energische Auftreten des Bundesvororts gegen die Beschränkung der Einwanderung werde von der Tagsatzung gutgeheiβen und dem Bundesvorort sowie den Bezirken wird dringend empfohlen, auch in Zukunft mit Entschiedenheit gegen alle gesetzgeberischen Versuche zur Erschwerung der Einwanderung und Naturalisation Stellung zu nehmen.
11. R. Bösewetter, der Verwalter des Gollmer=Fonds, legte dem Ausschuβ einen specificirten Bericht über diesen Fond vor und wünscht von ferneren Verpflichtungen entbunden zu werden und der Fond der Familie zu überweisen. Der Ausschuβ empfiehlt dieses Gesuch, soweit der Turnerbund an dem Fond interessirt ist, zu bewilligen.
Patriotische Erklärung.
12. Da in jüngster Zeit eine ganze Anzahl anglo=amerikanischer Zeitungen eine förmliche Hetze gegen das Deutsch=Amerikanerthum begonnen, seine Loyalität verdächtigt und seinen aufrichtigen Patriotismus, nicht nur in Zweifel gezogen, sondern sogar frech geleugnet haben, hält es Ihr Ausschuβ für Bundesangelegenheiten als eine Pficht des Bundes, offen gegen dieses ungerechtfertigte Treiben der “gelben” Presse, von welchen auch andere conservative,
ango=amerikanische Blätter übel beeinfluβt worden sind, Stellung zu nehmen und die Haltung des Bundes und wohl des ganzen Deutsch=Amerikanerthums in dieser schweren Krisis der Republik klar und bestimmt zu definiren.
Ihr Ausschuβ empfiehlt daher der 18. Bundestagsatzung die Annahme folgender Erklärung:
“Die Turner dieses Landes und Mitlgieder dieses Bundes stehen ein mit Leib und Leben für die einzige und untheilbare Republik. Sie sind loyale Bürger dieses Landes und der Turnerbund stellt die Forderung, bei Aufnahme neuer Mitglieder, daβ sie, falls sie es noch nicht sind, Bürger werden, so schnell als die gesetzlichen Bestimmungen es gestatten. Die Turner des Nordamerikanischen Turner=
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bundes kennen nur ein Vaterland: die Vereinigten Staaten von Amerika, und für diese in all und jeder Hinsicht und bei all und jeder Gelegenheit einzutreten, halten sie für ihre heiligste Pflicht.
Hunderte von Turnern sind bei Ausbruch des gegenwärtigen Krieges in den verschiedenen Staaten zu den Fahnen geeilt, um die Lücken der in’s Feld gerufenen Milizregimenter auszufüllen oder in die neugebildeten Freiwilligenregimenter einzutreten. Tausende stehen bereit, einem an sie ergehenden Aufruf Folge zu leisten.
Wie vor 37 Jahren sind die Turner Willens Gut und Blut für das Vaterland einzusetzen.
Mögen Einzelne gewünscht haben und noch wünschen, daβ der Krieg mit Spanien vermieden und der tyrannischen Herrschaft desselben auf Cuba und seinen anderen Besitzungen auf diplomatischem Wege ein Ende gemacht worden wäre, so gab es doch für die Turner als Gesammtheit seit Ausbruch des Krieges nur den einen Grundsatz: ein Land, eine Flagge, eine Ehre. Und diesem Grundsatze werden die Turner treu bleiben, mit welcher fremden Macht immer die Ver. Staaten in einen Krieg verwickelt werden sollten. Die Turner wünschen den amerikanischen Waffen den glänzenden Erfolg zu Wasser und zu Lande und jubeln mit ihren
Mitbürgern über die bisher errungenen Siege. Ihr heiβer Wunsch geht dahin, daβ diesem Kriege ein baldiger ehrenvoller Frieden folge, durch welchen der Zweck, zu dem der Krieg begonnen wurde, erreicht wird, und zugleich Alles vermieden wird, das mit unseren freiheitlichen Institutionen nicht im Einklang ist und diesen gefährlich werden kann.”
Der Ausschuβ für Bundesangelegenheiten und Bundesorgan:
Gustav Donald, Vorsitzer.
Geo. L. Pfeiffer, Schriftführer.
Louis Markus.
Henry D. Auer.
Chas. L. Roos.
Louis Uhl.
Albin Stecher.
Jacob Simmen.
John C. Heuler.
Die Debatte über diesen Bericht wurde bis zur Nachmittagssitzung verschoben und man lieβ dann Vertagung bis 2:30 Uhr Nachmittags eintreten.
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Nachmittagssitzung.
Der Sprecher, E. Wallber, eröffnete die Sitzung zur festgesetzten Zeit.
Ein Schreiben des auf schwerem Krankenlager liegenden Dr. H. Muhr von Oakland wurde verlesen und der 2. Schriftwart beauftragt, dasselbe zu beantworten.
Ein schriftlich zugesandtes “Gut Heil!” des Turners Ph. Streib von Portland wurde mit Dank entgegengenommen.
Vorschlag 1 des Berichtes über Bundesangelegenheiten und Bundesorgan wurde verlesen und stellte Hy. D. Auer den Antrag, denselben anzunehmen.
Der Sprecher theilte den Vorschlag 1 in zwei Theile und es wurde dann beschlossen, das nächste Bundesturnfest im Jahre 1900 in Philadelphia abzuhalten.
Die nächste Bundestagsatzung soll ebenfalls n Philadelphia im Jahre 1900 stattfinden.
Zu Vorschlag 2 stellte Gust. Donald, einem Wunsche der Wisconsiner Delegation entsprechend, den Antrag, daβ die erste Abstimmung über die Wahl des Bundesvorortes eine informelle sein solle und so wurde dieser Antrag nach längerer Debatte einstimmig angenommen.
Die informelle Abstimmung hatte folgendes Ergebniβ:
Wahl des Vorortsbezirks.
Namen der Bezirke Stimmen. Indiana. Chicago. Wisconsin.
1. New York 22 22 - -
2. Indiana 22 22 - -
3. St. Louis 44 44 - -
4. New England 28 - 28 -
5. Wisconsin 22 - - 22
6. Chicago 34 - 34
7. Philadelphia 24 24 - -
8. New Jersey 16 16 - -
9. Pittsburg 34 34 - -
10. Missouri Valley 7 7 - -
11. Minnesota 4 4 - -
12. Oberer Mississippi 14 14 - -
13. Rocky Mountain 6 6 - -
14. Central Illinois 9 9 - -
15. Pacific 13 - 13 -
16. Connecticut 11 - - 11
17. Süd=Atlantischer 1 1 - -
18. Lake Erie 12 - 12 -
19. Ohio 8 8 - -
20. Florida 1 - - -
21. Südlicher Central 6 - - 6
22. Nord=Pacific 2 - 2 -
23. Süd=California 5 - 5 -
24. Kansas 10 10 - -
221 94 39
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Also für den Turnbezirk “Indiana” 221, Turnbezirk “Chicago” 94, und Turnbezirk
“Wisconsin” 39 Bundesstimmen.
Die darauffolgende formelle Abstimmung ergab:
Namen der Bezirke. Stimmen. Indiana. Chicago.
1. New York 22 22 -
2. Indiana 22 22 -
3. St. Louis 44 44 -
4. New England 28 - 28
5. Wisconsin 22 22 -
6. Chicago 34 - 34
7. Philadelphia 24 24 -
8. New Jersey 16 16 -
9. Pittsburg 34 34 -
10. Missouri Valley 7 7 -
11. Minnesota 4 4 -
12. Oberer Mississippi 14 14 -
13. Rocky Mountain 6 6 -
14. Central=Illinois 9 4 5
15. Pacific 13 - 13
16. Connecticut 11 11 -
17. Süd Atlantischer 1 - 1
18. Lake Erie 12 - 12
19. Ohio 8 8 -
20. Florida 1 - -
21. Südlicher Central 6 6 -
22. Nord=Pacific 2 - 2
23. Süd=California 5 - 5
24. Kansas 10 10 -
254 100
Es war also der Turnbezirk “Indiana” mit 254 Bundesstimmen gegen 100, welche auf den Turnbezirk “Chicago” fielen, als Bundesvorort erwählt.
Gegenüber dem Turnbezirk “Indiana” wurde der Wunsch ausgesprochen, daβ der Bezirk Indianapolis als Sitz der Vororts behörde bezeichnen möge.
Vorschlag 3 wurde, nachdem auf Erklärungen von Boppe hin, der Ausschuβ einen Zusatz im ursprünglichen Entwurf zurückgezogen hatte, einstimmig angenommen.
An Stelle des Vorschlags 4 stellte C. Hermann Boppe das folgende Substitut:
“Wir empfehlen den Turnerbehörden und Turnvereinen zu Gunsten der Ausbreitung von
‘Mind and Body’ eine rührige Agitation zu entfalten und die Redaction zu ersuchen, neben der Behandlung der technischen Fragen auch der principiellen Richtung des Turnerbundes, nach Möglichkeit, Rechnung zu tragen.”
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Dieses Substitut wurde nach kurzer Debatte angenommen.
Vorschlag 5 wurde bis nach Beschluβ über die Empfehlung 6 zurückgelegt.
Abstimmung über Erhöhung der Kopfsteuer.
Vorschlag 6. C. Hermann Boppe stellte an Stelle der Empfehlung des Ausschusses den Substitutantrag, die Bundessteuer von 20, anstatt auf 30, nur auf 25 Cents zu erhöhen, unter der Voraussetzung, daβ dann alle Extrasteuern vermieden werden sollen. Dieser Substitutantrag wurde aber verworfen, da sich für denselben nicht die für Statutenänderungen nothwendige Zweidrittel=Majorität aussprach. Die Abstimmung war wie folgt:
Namen der Bezirke. Stimmen. Ja. Nein.
1. New York 22 22 -
2. Indiana 22 22 -
3. St. Louis 44 - 44
4. New England 28 - 28
5. Wisconsin 22 22 -
6. Chicago 34 27 7
7. Philadelphia 24 - 24
8. New Jersey 16 - 16
9. Pittsburg 34 - 34
10. Missouri Valley 7 7 -
11. Minnesota 4 4 -
12. Oberer Mississippi 14 14 -
13. Rocky Mountain 6 6 -
14. Central=Illinois 9 9 -
15. Pacific 13 10 3
16. Connecticut 11 11 -
17. Süd=Atlantischer 1 - 1
18. Lake Erie 12 12 -
19. Ohio 8 8 -
20. Florida 1 1 -
21. Südlicher Central 6 6 -
22. Nord=Pacific 2 2 -
23. Süd=California 5 - 5
24. Kansas 10 10 -
193 162
Also für das Substitut 193 und dagegen 162 Stimmen.
Die Empfehlung des Ausschusses, die Beiträge auf 30 Cents zu erhöhen, um alle Extrasteuern fallen zu lassen, wurde ebenfalls verworfen, indem sich nur 133 Stimmen dafür und 219 dagegen aussprachen.
Das Abstimmungsresultat war das folgende:
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Namen der Bezirke. Stimmen. Ja. Nein.
1. New York 22 22 -
2. Indiana 22 22 -
3. St. Louis 44 - 44
4. New England 28 - 28
5. Wisconsin 22 - 22
6. Chicago 34 27 7
7. Philadelphia 24 - 24
8. New Jersey 16 - 16
9. Pittsburg 34 - 34
10. Missouri Valley 7 - 7
11. Minnesota 4 4 -
12. Oberer Mississippi 14 14 -
13. Rocky Mountain 6 6 -
14. Central=Illinois 9 9 -
15. Pacific 13 3 7
16. Connecticut 11 - 11
17. Süd=Atlantischer 1 - 1
18. Lake Erie 12 12 -
19. Ohio 8 8 -
20. Florida 1 - 1
21. Südlicher Central 6 6 -
22. Nord=Pacific 2 - 2
23. Süd=California 5 - 5
24. Kansas 10 - 10
133 219
Vorschlag 5. Ein Antrag von Jacob Heintz, eine Extrasteuer von 10 Cents zur Deckung des Milwaukee’r Deficits auszuschreiben, erhielt nur 78 Stimmen, während 255 Stimmen sich dagegen aussprachen.
Abstimmung über Extrasteuer zur Deckung des Deficits vom 26 Bundesturnfest.
Das Abstimmungsresultat war das folgende:
Namen der Bezirke. Stimmen. Ja. Nein.
1. New York 22 22 -
2. Indiana 22 22 -
3. St. Louis 44 - 44
4. New England 28 - 28
5. Wisconsin 22 - -
6. Chicago 34 - 34
7. Philadelphia 24 - 24
8. New Jersey 16 - 16
9. Pittsburg 34 - 34
10. Missouri Valley 7 - 7
11. Minnesota 4 - 4
12. Oberer Mississippi 14 14 -
13. Rocky Mountain 6 - 6
14. Central=Illinois 9 - 9
15. Pacific 13 8 5
- 25 -
Stimmen. Ja. Nein.
16. Connecticut 11 11 -
17. Süd=Atlantischer 1 - 1
18. Lake Erie 12 - 12
19. Ohio 8 - 8
20. Florida 1 1 -
21. Südlicher Central 6 - 6
22. Nord=Pacific 2 - 2
23. Süd=California 5 - 5
24. Kansas 10 - 10
78 255
Ph. Hollenbach stellte dann den Antrag, daβ der Bundesvorort beauftragt werde, eine Kopfsteuer von 5 Cents pro Mitglied einzufordern, deren Ergebniβ eine Beisteuer zur Deckung des Deficits sein soll, unter der Bedingung, daβ die Turnvereine von Milwaukee für den Rest des Deficits aufzukommen haben. Dieser Antrag wurde mit 255 gegen 77 Stimmen angenommen.
Das Abstimmungsergebniβ war, wie folgt:
Namen der Bezirke. Stimmen. Ja. Nein.
1. New York 22 22 -
2. Indiana 22 22 -
3. St. Louis 44 44 -
4. New England 28 - 28
5. Wisconsin 22 - -
6. Chicago 34 34 -
7. Philadelphia 24 - 24
8. New Jersey 16 - 16
9. Pittsburg 34 34 -
10. Missouri Valley 7 7 -
11. Minnesota 4 4 -
12. Oberer Mississippi 14 14 -
13. Rocky Mountain 6 6 -
14. Central=Illinois 9 9 -
15. Pacific 13 13 -
16. Connecticut 11 11 -
17. Süd=Atlantischer 1 - 1
18. Lake Erie 12 12 -
19. Ohio 8 8 -
20. Florida 1 1 -
21. Südlicher Central 6 - 6
22. Nord=Pacific 2 2 -
23. Süd=California 5 2 2
24. Kansas 10 10 -
255 77
Empfehlung 7 wurde einstimmig angenommen.
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Bei Discutirung der Empfehlung 8 des Ausschusses wurden dieser die in gleicher Angelegenheit vom Turnlehrerseminar=Ausschuβ gemachten Empfehlungen gegenübergestellt und denselben der Vorzug gegeben.
Empfehlung 8 des Ausschusses für Bundesangelegenheiten wurde also verworfen und dafür die Empfehlungen 3 und 4 des Seminar=Ausschusses angenommen.
Die Empfehlungen 9 und 10 des Ausschusses wurden gutgeheiβen.
Dank für Rich. Bösewetter.
Die Empfehlung 11 wurde gutgeheiβen und es soll Rich. Bösewetter von St. Louis der Dank der Bundestagsatzung ausgesprochen werden.
Ein Antrag des Turnbezirks “New York”, dahingehend, daβ vom Jahre 1900 ab nur alle 4 Jahre eine Bundestagsatzung stattfinden solle, wurde an die nächste Bundestagsatzung überwiesen.
Die patriotische Erklärung des Ausschusses (Empfehlung 12) für Bundesangelegenheiten wurde nochmals verlesen und sie gab Veranlassung zu einer erregten Debatte.
Abstimmung über die politischen Beschlüsse.
Ein Antrag von Boppe auf Rückverweisung an den Ausschuβ wurde mit 684/15 Stimmen dafür und 28311/15 Stimmen dagegen verworfen.
Die Abstimmung erfolgte, wie folgt:
Namen der Bezirke. Stimmen. Ja. Nein.
1. New York 22 - 22
2. Indiana 22 - 22
3. St. Louis 44 8 36
4. New England 28 - 28
5. Wisconsin 22 14⅔ 7⅓
6. Chicago 34 13⅗ 20⅖
7. Philadelphia 24 - 24
8. New Jersey 16 - 16
9. Pittsburg 34 34 -
10. Missouri Valley 7 7 -
11. Minnesota 4 - 4
12. Oberer Mississippi 14 - 14
13. Rocky Mountain 6 - 6
14. Central=Illinois 9 6 3
15. Pacific 13 9 2
16. Connecticut 11 - 11
17. Süd=Atlantischer 1 - 1
18. Lake Erie 12 - 12
19. Ohio 8 - 8
20. Florida 1 - 1
21. Südlicher Central 6 6 -
22. Nord=Pacific 2 2 -
23. Süd=California 5 2 2
24. Kansas 10 - 10
68 4/15 283 11/15
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Hierauf erfolgte die Annahme der Erklärung mit 25123/30 Stimmen dafür und 977/30
Stimmen dagegen.
Namen der Bezirke. Stimmen. Ja. Nein.
1. New York 22 22 -
2. Indiana 22 22 -
3. St. Louis 44 26 9
4. New England 28 - 28
5. Wisconsin 22 14⅔ 7⅓
6. Chicago 34 13⅗ 20⅖
7. Philadelphia 24 19 ½ 4 ½
8. New Jersey 16 16 -
9. Pittsburg 34 34 -
10. Missouri Valley 7 7 -
11. Minnesota 4 4 -
12. Oberer Mississippi 14 14 -
13. Rocky Mountain 6 6 -
14. Central=Illinois 9 6 3
15. Pacific 13 1 11
16. Connecticut 11 11 -
17. Süd=Atlantischer 1 1 -
18. Lake Erie 12 12 -
19. Ohio 8 8 -
20. Florida 1 1 -
21. Südlicher Central 6 - 6
22. Nord=Pacific 2 - 2
23. Süd=California 5 3 1
24. Kansas 10 10 -
25123/30927/30
Hierauf wurde Vertagung bis am Donnerstag, den 7. Juli, Vormittags 10 Uhr, beschlossen.
- 28 - Dritter Tag.
San Francisco, Donnerstag, 7. Juli 1898.
Vormittagssitzung.
Der erste Sprecher eröffnete die Sitzung pünktlich um 10 Uhr und wurden ie Protokolle der gestrigen Vormittags= und Nachmittagssitzung angenommen wie verlesen.
Eine Depesche vom Turnverein “Germania” in Los Angeles, Cal., wurde, wie folgt, verlesen:
Glückwünschdepesche.
Los Angeles, Cal., 7. Juli 1898.
Turner=Bundestagsatzung, 323 Turk=Str., San Francisco!
Der achtzehnten Bundestagsatzung ein dreifaches donnerndes “Gut Heil”! Möge der Turnerbund immer fort blühen und gedeihen. Herzliche Einladung zum Besuch in unserer Engelstadt!
Turnverein “Germania”.
Ein Antrag von Emil Gröner, dahingehend, daβ dem Redacteur des Bundesorgans der Wunsch ausgesprochen werde, Berichte über Schauturnen und Vereinsfestlichkeiten zu Gunsten anderen Lesestoffes wegzulassen, wurde eingereicht. Boppe erklärt sich im Princip, aber nicht in der Form, die zu weit gehe, mit dem Antrag einverstanden und derselbe wird an einen Ausschuβ von Einem, nämlich C. Hermann Boppe, überwiesen.
Ein Brief von Niagara Falls wurde verlesen und zu den Acten gelegt.
Begrüβung Dr. Casteltun’s.
Dr. K. F. Castelhun, der in der Tagsatzung erschien, wurde von derselben durch den ersten Sprecher herzlichst willkommen geheiβen.
Der Bericht des Ausschusses für Finanzen wurde angenommen wie verlesen:
Bericht des Finanzausschusses.
An die 18. Bundestagsatzung!
Gut Heil! Wir, der unterzeichnete Ausschuβ, haben das “Hauptbuch” und das
“Cassenbuch” des Bundesschatzmeisters gründlich untersucht und erlauben uns folgenden Bericht zu unterbreiten:
A. Einnahmen des Fiskal=Jahres 1896-97,
laut Bericht des Schatzmeisters $9877.02 Wir finden in den Büchern eine Einnahmenahme von 9871.92
$5.10 Demnach eine Differenz von $5.10 zu Gunsten des Turnerbundes.
- 29 - B. Ausgaben des Jahres 1896-97, laut
Bericht des Schatzmeisters $9374.58
Nach den Büchern finden wir eine Ausgabe von 9375.68
1.10 Hiernach eine Differenz von $1.10 zu Gunsten des Turnerbundes.
C. Einnahmen des Fiscal=Jahres 1897-98,
laut Bericht des Schatzmeisters $9247.80 Wir finden nach den Büchern eine Einnahme von 9244.95
2.85 Hiernach eine Difference von $2.85 zu Gunsten des Turnerbundes.
D. Ausgaben des Jahres 1897-98, laut
Bericht des Schatzmeisters $13383.87
Nach den Berichten finden wir eine Ausgabe von 13398.87
15.00 Demnach eine Differenz von $15.00 zu Gunsten des Turnerbundes.
Wir finden den Bericht des Schatzmeisters über Vorschüsse gegen Wechsel (Bills Rec.) an Abiturienten des Turnlehrerseminars im Betrage von $2836.15 für richtig.
Bei dieser Gelegenheit empfehlen wir, daβ in Zukunft bei der Collection dieser Vorschüsse an die Abiturienten in mehr energischer Weise vorgegangen wird.
Im erwähnten Betrage befinden sich Wechsel, die schon sieben oder acht Jahre ausstehen.
Mit Turnergruβ und Handschlag Der Ausschuβ für Finanzen:
Robert Kästner, Vorsitzer.
H. W. Otter, Schriftführer.
Peter F. Friedrich.
Philipp Hollenbach.
John Ohlweiler.
Berichte des Ausschusses für Platform und Statuten.
Der Mehrheitsbericht des Ausschusses für Platform und Statuten, sowie ein Minoritätsbericht dieses Ausschusses, kamen, wie folgt, zur Verlesung:
An die 18. Tagsatzung des Nordamerikanischen Turnerbundes!
Gut Heil! Ihr Ausschuβ für Platform und Statuten organisirte sich durch die Wahl von C.
Hermann Boppe zum Vorsitzer, und Albert Currlin zum Schriftwart.
Derselbe unterbreitet Ihnen folgenden Bericht:
Auf Antrag von Julius Vahlteich wurde beschlossen, alle Anträge, die auf Streichung der
“principiellen Beschlüsse” hinzielen, abzulehnen. Jacob Heintz, mit gebunde=
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nem Mandat, gab die einzige Stimme gegen diesen Antrag ab.
Ein Antrag von Julius Vahlteich, die Boppe’sche Neu=Redaction der principiellen Beschlüsse, wie im Bundesorgan veröffentlicht, als Basis zu einer Debatte zu machen, wurde mit 5 gegen 4 Stimmen verworfen. Mit “Nein” stimmten Heintz, Vollmer, Cremer, Schäfer und Simon, mit “Ja” stimmten Vahlteich, Boppe, Fritz und Currlin.
H. Vollmer stellte den Antrag, der Tagsatzung zu empfehlen, die gegenwärtige Platform und principiellen Beschlüsse beizubehalten wie sie sind.
Jacob Heintz stellte dazu den Zusatzantrag, den nächsten Bundesvorort zu beauftragen, eine Neu=Redaction der principiellen Beschlüsse vorzunehmen. Dieser Zusatz wurde von Vollmer angenommen.
Das Amendment zum Hauptantrag wurde dann mit allen gegen Currlin’s Stimme angenommen.
Der Hauptantrag, wie amendirt, wurde mit 5 gegen 4 Stimmen angenommen. Dafür stimmten Heintz, Vollmer, Schäfer, Cremer und Boppe; dagegen Vahlteich, Simon, Fritz und Currlin.
C. Hermann Boppe, Vorsitzer.
Albert Currlin, Schriftwart.
Bericht der Minderheit des Ausschusses für Platform und Statuten an die Tagsatzung des Nordamerikanischen Turnerbundes zu San Francisco:
Nachdem die Mehrheit unseres Ausschusses beschlossen hat, keinerlei Veränderungen an der Platform und den principiellen Beschlüssen zu empfehlen, legen wir unsererseits der Tagsatzung folgende Anträge zur Beschluβfassung vor:
1. Wir empfehlen, den Schluβsatz der principiellen Beschlüsse, beginnend mit den Worten: “Wir halten es aber” zu streichen.
2. Wir empfehlen die Annahme des Antrags vom Turnbezirk “Neu=England”, welcher lautet:
“Der Nordamerikanische Turnerbund möge sich für die Vergesellschaftlichung des Grund und Bodens, sowie aller Productions= und Verkehrsmittel erklären.”
Ferner, in Erwägung:
“Daβ die Mitglieder des Nordamerikanischen Turnerbundes aufrichtige Verehrer und treue Anhänger der in der Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten niedergelegten Principien sind”, und
in Erwägung:
“daβ die Platform unseres Bundes als unsere Hauptaufgabe die Heranbildung von körperlich und geistig=tüchtigen Menschen bezeichnet;”
und in ferner Erwägung:
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“daβ dieselbe Platform jeden ‘Versuch zur Beschränkung der Gewissensfreiheit, sowie alle Rechtsverkürzungen’ entschieden bekämpft,”, deβhalb sei es:
3. beschlossen, daβ wir die Forderung der Gleichberechtigung der Geschlechter als eine der humansten und berechtigsten der Neuzeit erachten und daβ es demnach Vereinen oder Bezirken, die sich in der Majorität dafür entscheiden, erlaubt sein soll, Mädchen und Frauen als vollberechtigte Mitglieder aufzunehmen.
Für den Fall, daβ die Anträge unter 1 und 3 von der Tagsatzung abgelehnt werden, beantragen wir den Migliedern des Bundes folgende Fragen zur Urabstimmung vorzulegen:
1. Wollen die Mitglieder des Bundes beschlieβen, daβ auch fernerhin die Anschauungen und Bestrebungen einer Mehrheit der Bundesmitglieder auf den Gebieten des politischen, socialen und religiösen Lebens, durch eine Principienerklärung zum öffentlichen Ausdruck kommen sollen?
2. Soll der Schluβsatz der principiellen Beschlüsse, beginnend mit den Worten: “Wir halten es aber” gestrichen werden?
3. Soll es den Vereinen oder Bezirken, welche sich in der Majorität dafür entscheiden, Mädchen oder Frauen als vollberechtigte Mitglieder aufzunehmen, gestatten sein, so zu handeln?
Die Minderheit des Ausschusses
für Platform und Statuten:
Julius Vahlteich.
Albert Currlin.
Louis Fritz.
Unterstützer für Punkt 1 und 3.
Es wurde beschlossen, vorerst den Minoritäts=Bericht zum Gegenstand der Verhandlungen zu machen.
Boppe, als Vorsizer des Ausschusses, erklärt vor der Berathung seine Stellung im Ausschuβ. Er habe, da ein Neuentwurf der Platform und principiellen Beschlüsse zum Voraus abgelehnt worden, mit der Mehrheit für unveränderte Beibehaltung und Neu=Redaction durch den neuen Vorort gestimmt, werde aber für zwei Anträge der Minderheit in der Debatte einstehen.
Jeder einzelne Antrag der Minderheit wurde lebhaft discutirt. Die Abstimmungen ergaben folgendes Resultat:
Vorschlag 1 wurde mit 151 Stimmen dafür und 204 dagegen verworfen.
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Namen der Bezirke. Stimmen. Ja. Nein.
1. New York 22 - 22
2. Indiana 22 - 22
3. St. Louis 44 - 44
4. New England 28 28 -
5. Wisconsin 22 5 ½ 16 ½
6. Chicago 34 34 -
7. Philadelphia 24 4 ½ 19 ½
8. New Jersey 16 16 -
9. Pittsburg 34 - 34
10. Missouri Valley 7 - 7
11. Minnesota 4 4 -
12. Oberer Mississippi 14 - 14
13. Rocky Mountain 6 - 6
14. Central=Illinois 9 9 -
15. Pacific 13 13 -
16. Connecticut 11 11 -
17. Süd=Atlantischer 1 - 1
18. Lake Erie 12 12 -
19. Ohio 8 - 8
20. Florida 1 1 -
21. Südlicher Central 6 6 -
22. Nord=Pacific 2 2 -
23. Süd=California 5 5 -
24. Kansas 10 - 10
151 204
Vorschlag 2. Nach eingehender, langer Debatte wurde von Henry Vollmer der Antrag auf Schluβ der Rednerliste gestellt.
Der Vorsitzende erklärte, auf Anfrage, diesen Antrag für zulässig.
Julius Vahlteich appellirte vom Entscheid des Sprechers an die Versammlung. Diese hielt jedoch die Entscheidung des Sprechers aufrecht.
Hierauf wurde der Schluβ der Rednerliste beschlossen.
Vorschlag 2 wurde dann mit 87 Stimmen dafür und 265 Stimmen dagegen verworfen.
Namen der Bezirke. Stimmen. Ja. Nein.
1. New York 22 1 21
2. Indiana 22 - 22
3. St. Louis 44 - 44
4. New England 28 28 -
5. Wisconsin 22 - 22
6. Chicago 34 34 -
7. Philadelphia 24 - 24
8. New Jersey 16 - 16
9. Pittsburg 34 - 34
- 33 -
Namen der Bezirke. Stimmen. Ja. Nein.
10. Missouri Valley 7 3 4
11. Minnesota 4 4 -
12. Oberer Mississippi 14 - 14
13. Rocky Mountain 6 - 6
14. Central=Illinois 9 3 6
15. Pacific 13 10 1
16. Connecticut 11 - 11
17. Süd=Atlantischer 1 - 1
18. Lake Erie 12 - 12
19. Ohio 8 - 8
20. Florida 1 - 1
21. Südlicher Central 6 - 6
22. Nord=Pacific 2 2 -
23. Süd=California 5 2 2
24. Kansas 10 - 10
87 265
Hierauf Vertagung bis 2:30 Uhr Nachmittags.
Nachmittagssitzung.
Die Nachmittagssitzung wurde vom Sprecher Emil Wallber zur festgesetzten Zeit eröffnet und Vorschlag 3 des Minoritäts=Bericht des Ausschusses für Platform und Statuten zur Debatte gebracht.
Nach längerer Discussion wurde der Antrag auf Schluβ der Debatte gestellt.
Die Abstimmung ergab für Schluβ der Debatte 227 Stimmen und dagegen 128 Stimmen.
Namen der Bezirke. Stimmen. Ja. Nein.
1. New York 22 22 -
2. Indiana 22 22 -
3. St. Louis 44 44 -
4. New England 28 - 28
5. Wisconsin 22 14 8
6. Chicago 34 - 34
7. Philadelphia 24 24 -
8. New Jersey 16 - 16
9. Pittsburg 34 34 -
10. Missouri Valley 7 7 -
11. Minnesota 4 - 4
12. Oberer Mississippi 14 14 -
13. Rocky Mountain 6 6 -
- 34 -
Namen der Bezirke. Stimmen. Ja. Nein.
14. Central=Illinois 9 9 -
15. Pacific 13 - 13
16. Connecticut 11 - 11
17. Süd=Atlantischer 1 1 -
18. Lake Erie 12 - 12
19. Ohio 8 8 -
20. Florida 1 1 -
21. Südlicher Central 6 6 -
22. Nord=Pacific 2 - 2
23. Süd=California 5 5 -
24. Kansas 10 10 -
227 128
Vorschlag 3 wurde hierauf mit 152 Stimmen dafür und 203 Stimmen dagegen verworfen.
Namen der Bezirke. Stimmen. Ja. Nein.
1. New York 22 7 51
2. Indiana 22 - 22
3. St. Louis 44 - 44
4. New England 28 28 -
5. Wisconsin 22 10 ½ 11 ½
6. Chicago 34 34 -
7. Philadelphia 24 3 ½ 20 ½
8. New Jersey 16 16 -
9. Pittsburg 34 - 34
10. Missouri Valley 7 3 4
11. Minnesota 4 4 -
12. Oberer Mississippi 14 - 14
13. Rocky Mountain 6 - 6
14. Central=Illinois 9 3 6
15. Pacific 13 13 -
16. Connecticut 11 11 -
17. Süd=Atlantischer 1 1 -
18. Lake Erie 12 12 -
19. Ohio 8 - 8
20. Florida 1 1 -
21. Südlicher Central 6 - 6
22. Nord=Pacific 2 2 -
23. Süd=California 5 3 2
24. Kansas 10 - 10
152 203
Albert Currlin, vom Turnbezirk “Pacific”, erklärte, daβ er nun die Tagsatzung leider verlassen müsse, um die Vorbereitungen für das Turnfest in San Jose zu
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vollenden. Er bat, ihn zu entschuldigen und lud die Delegaten zum Besuch dieses Festes ein.
C. Hermann Boppe stellte folgenden Antrag zu §61 der Statuten:
“Den Turnvereinen soll es gestattet sein, auch Frauen als Mitglieder aufzunehmen, jedoch sollen dieselben nur in innern Vereinsangelegenheiten Stimme haben. Es werden denselben keine Reise= und Abgangskarten ausgestellt, die von anderen Vereinen anerkannt werden müssen und sie besitzen in Bezirks= und Bundesangelegenheiten weder Stimmrecht noch Wahlfähigkeit.”
Nach kurzer Debatte zog der Antragsteller den Antrag zurück.
Boppe stellte den Antrag, daβ die übrigen Punkte des Minoritäts=Berichtes zurückgelegt werden bis nach der Berathung und Beschluβfassung über den Majoritäts=Bericht.
Die Tagsatzung stimmte diesem Antrag zu.
Abstimmung über Mehrheitsbericht des Ausschusses für Platform und Statuten.
Der Bericht der Mehrheit des Ausschusses für Platform und Statuten wurde nun zur Debatte gestellt und mit 261 ½ Stimmen dafür und 90 ½ Stimmen dagegen angenommen.
Namen der Bezirke. Stimmen. Ja. Nein.
1. New York 22 22 -
2. Indiana 22 22 -
3. St. Louis 44 44 -