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40 Amicis, Edmondo de

Cruise. 1901. – Young Captain Jack; or, The Son of a Sol-dier. 1901. – Tom Turner’s Legacy: The Story of How He Secured It. 1902. – Joe the Hotel Boy; or, Winning Out by Pluck. 1906. – Trials and Triumphs of Mark Mason. 1906.

– Randy of the River; or, The Adventures of a Young Deckhand. 1906. – Grit; or, The Young Boatman of Pine Point. 1907. – In Search of Treasure; The Story of Guy’s Eventful Voyage. 1907. – Ben Logan’s Triumph; or, The Boys of Boxwood Academy. 1908. – Making His Way; or, Frank Courtney’s Struggle Upward. 1911.

Literatur zum Autor: R. D. Gardner: H. A., or The Ame-rican Hero Era. Mendota, Ill. 1964. – R. Gardner: Road to Success: a Bibliography of H. A. Mendota, Ill. 1971. – F. Gru-ber: H. A. jr.: A Biography and a Bibliography. Los Angeles 1961. – G. Hendler: Pandering the Public Sphere: Mascu-linity and the Market in H. A. (American Quarterly 48.

1996. 415–438). – E. P. Hoyt: H.’s Boys: The Life and Works of H. A. jr. Radnor, Pa. 1974. – H. R. Mayes: A.: A Biogra-phy Without a Hero. New York 1928. – G. Scharnhorst:

H.A.jr. Boston 1970. – G. Scharnhorst/J. Bales: The Lost Life of H. A. jr. Bloomington 1985. – J. Tebbel: From Rags to Riches: H. A. and the American Dream. New York 1963.

Literatur zum Werk: G. Beauchamp: »Ragged Dick«

and the Fate of Respectability (Michigan Quarterly Review 31. 1992. 324–345). – W. Beck: »Huckleberry Finn« versus

»The Cash Boy« (Education 49. 1928. 1–13). – J. Cawelti:

Apostles of the Self-Made Man: Changing Concepts of Success in America. Chicago 1965. – J. Cawelti: Portrait of the Newsboy as a Young Man: Some Remarks on the A. Stories (Wisconsin Magazine of History 45. 1961/62.

79–83). – B.E. Coad: The A. Hero (in: R. B. Browne u. a.

(Hgg.): Heroes of Popular Culture. Bowling Green, Oh.

1972. 42–51). – M. Cowley: The A. Story (New Republic 10. September 1945. 319–320). – M. Cowley: H. A.: Failure (Horizon 12. 1970. 62–65). – R. B. Downs: Pluck and Luck:

H. A. jr.’s »Ragged Dick«, 1868 (in: R. B. D.: Famous Ameri-can Books. New York 1971. 140–146). – J. Ernest: Moral Capitalism in H. A.’s »Ragged Dick« (Dime Novel Roundup 60. 1991. 58–64). – R. Falk: Notes on the »Higher Criti-cism« of H. A. jr. (Arizona Quarterly 19. 1963. 151–167). – R. M. Huber: The American Idea of Success. New York 1971. – W. T. Ihamon jr.: H. A. and American Modernism:

the One Dimensional Social Formula (American Studies 17. 1976. 11–26). – H. Kenner: The Promised Land (Bulle-tin of the Midwest Modern Language Association 7. 1974.

14–33). – B. Lindberg-Seyersted: Three Variations of the American Success Story: The Careers of Luke Larkin, Le-muel Barker and LeLe-muel Pitkin (ES 53. 1972. 125–141). – M. M. Miner: H. A.’s »Ragged Dick«: Projection, Denial and Double-Dealing (American Imago 47. 1990. 233–248). – M. Moon: »The Gentle Boy from the Dangerous Classes«:

Pederasty, Domesticity, and Capitalism in H. A. (Represen-tations 19. 1978. 87–110). – D. L. Mott: Golden Multitudes:

The Story of Best Sellers in the United States. New York 1947. – R. Nye: The Unembarrassed Muse: The Popular Arts in America. New York 1970. – T. H. Pauly: »Ragged Dick« and »Little Women«: Idealized Homes and Unwan-ted Marriages (JPC 9. 1975. 583–592). – T. Postol: Where Ragged Dick Went to Church (Newsboy 26. 1988. 118–

119). – G. Scharnhorst: The A. Problem: The Hoax About H. Revealed (BSU Forum 15. 1974. 61–65). – G. Scharn-horst: Scribbling Upward: F. Scott Fitzgerald’s Debt of

Ho-nour to H. A. (Fitzgerald/Hemingway Annual. 1978. 161–

169). – F. Schroeder: America’s First Literary Realist:

H. A. jr. (Western Humanities Review 17. 1963. 129–137).

– J. Seelye: Who Was Horatio? The A. Myth and American Scholarship (American Quarterly 17. 1965. 749–756). – D. H. Shepard: Nathanael West Rewrites H. A. jr. (Satire Newsletter 3. 1965. 13–28). – F. Shuffleton: Bound to Rise – But Not Too Far (Illinois Quarterly 39. 1976. 51–64). – J. Tebbel: H. A. jr., and the American Dream: From Rags to Riches (Arts and Sciences 2. 1963. 17–22). – R. R. Wohl:

The »Country Boy« Myth and Its Place in American Urban Culture: The Nineteenth-Century Contribution (Perspec-tives in American History 3. 1969. 77–156). – R. R. Wohl:

The »Rags to Riches Story«: An Episode of Secular Idea-lism (R. Bendix/S.M. Lipset (Hgg.): Class, Status, and Pow-er: A Reader in Social Stratification. Glencoe, Ill. 1953.

388–394). – M. Zuckerman: Nursery Tales of H. A. (Ameri-can Quarterly 24. 1972. 191–209).

Kind-Amicis, Edmondo de 41

heit bis zum Erwachsenenalter zu schreiben. Sie sollten unter dem Titel Cuore zusammengefaßt wer-e den. A. wollte dabei die Gefühle und das Gemüt des Lesers ansprechen, um eine »Erziehung des Her-zens« (educazione del cuore) zu erreichen. An sei-nen Verleger Emilio Treves schrieb er, daß es »ein Werk für alle sein sollte, voll Trost und Gefühl, so daß man weinen müsse« (Gigli 1963). Auf Drängen von Treves entschloß sich A., daraus ein Kinder-buch zu machen.

In dieser Zeit begleitete er seine beiden Söhne täglich auf dem Weg zur Schule. Ihre Erlebnisbe-richte und seine eigenen Beobachtungen auf dem Schulhof regten ihn an, ein Buch über die Schule zu verfassen. Er schrieb an zwei Erzählungen gleich-zeitig: Cuore unde Il romanzo d’un maestro. Wäh-rend Cuore ein Kinderbuch ist und ein insgesamte harmonisches Bild vom Schulleben zeichnet, wen-det sich das andere Buch mehr an die Erwachsenen und stellt vor allem die Kehrseite des Schuldaseins heraus (Armut der Kinder und Lehrer; fehlendes Unterrichtsmaterial; Desinteresse der Eltern an der Ausbildung ihrer Kinder u. a.). Treves, der beide Manuskripte erhielt, entschied sich, Cuore zuerst zue publizieren. Il romanzo d’un maestro erschien erst 1890 (Mosso 1925).

Inhalt: Das Buch schildert die Erlebnisse der drit-ten Klasse einer Turiner Grundschule im Schuljahr 1881/82, das vom 17. Oktober bis zum 10. Juni dau-ert. Sie werden mithilfe der Tagebuchaufzeichnun-gen des zehnjähriTagebuchaufzeichnun-gen Schülers Enrico Bottini ver-mittelt. Er stellt seine Klassenkameraden mit Namen vor und charakterisiert ihr Verhalten. So lernt man den gutmütigen Garrone, den Primus Derossi, den buckligen Nelli, den ehrgeizigen Stardi, den einge-bildeten Nobis, den lustigen Coretti, den armen Pre-cossi, den schwachen Crossi, den geizigen Garoffi, den eitlen Votini und den frechen Franti kennen.

Enrico, der aus gutem Haus stammt und dessen Va-ter Anwalt ist, darf jeden Monat einen Klassenka-meraden zu sich einladen und erfährt dadurch mehr von ihrer Familie und ihren Sorgen. So wird Pre-cossi von seinem trunksüchtigen Vater geschlagen.

Erst als Precossi eine Auszeichnung erhält und der Schulrat ihn in Anwesenheit des Vaters lobt, besinnt sich sein Vater eines besseren und arbeitet seitdem fleißig in seiner Schmiede. Crossis Vater sitzt wegen Totschlags im Gefängnis, Garrones Mutter stirbt.

Aber Enrico berichtet auch von den guten Taten sei-ner Kameraden, vom Unterricht, von der Abend-schule für die erwachsenen Arbeiter, vom Besuch beim kranken Klassenlehrer und beim alten Lehrer seines Vaters, von einem Mädchen aus der Taub-stummenanstalt oder von einem Besuch im Zirkus.

Am Ende jeden Monats findet sich eine Erzäh-lung (racconto mensile), die der Lehrer den Schü-lern diktiert. Es handelt sich dabei um Geschichten von Kindern, die sich durch heldenmütiges und aufopferndes Verhalten ausgezeichnet haben. Zwei Geschichten handeln von den Befreiungskriegen (Der lombardische Späher,rr Der sardische Tromm-ler), in denen der lombardische Junge von einerr feindlichen Kugel getötet wird und der sardische Junge auf einem Botengang ein Bein verliert. Der Held aus Padua verschmäht Geld von reichen Leu-ten, die über die Italiener lästern; der Schreiber aus Florenz schreibt nachts heimlich für seinen seh-z schwachen Vater Adressen auf Briefe; der Kranken-wärter des Tata pflegt im Krankenhaus aufopfernd seinen vermeintlichen Vater; der romagnolische Junge opfert sich für seine Großmutter und wird von einem Mörder erstochen (Romagnolisches Blut); ein Junge, der unter Lebensgefahr ein Kindt aus dem Fluß gezogen hat, wird öffentlich ausge-zeichnet (Öffentliche Auszeichnung); ein anderer Junge unternimmt ohne Geld eine weite Reise von Italien bis nach Südamerika, um seine Mutter zu suchen (Vom Appenin zu den Anden); bei einem Schiffbruch überläßt ein Junge einem gleichaltri-gen Mädchen den letzten Platz im Rettungsboot (Schiffbruch).

Am Ende des Schuljahres finden die Prüfungen statt, und danach beginnen die Ferien. Enrico muß sich von seinen Schulkameraden verabschieden, denn seine Familie zieht von Turin fort.

Bedeutung: Der Titel des Buches weist auf die moralischen Absichten des Autors hin. Das Herz als Sitz der Seele und Gefühle musse ebenso wie der Verstand beim Menschen geschult werden, damit ein harmonisches Leben möglich sei. Deshalb fin-den sich immer wieder Appelle an die Schüler, Aus-dauer, Mut, Mitgefühl, Toleranz und Wahrhaftigkeit zu zeigen. A. bedient sich dabei bewußt einer senti-mentalen Schreibweise, um die Gefühle des Lesers anzusprechen. A. gleicht jedoch die sentimentalen Szenen durch eher sachliche Berichte über den schulischen Alltag aus. Zugleich ist das Buch pa-triotisch; der moderne italienische Nationalstaat hatte sich erst nach den Befreiungskriegen konsti-tuiert. Vorher war das Land in einzelne Regionen getrennt und gehörte teilweise zu Österreich. In zwei Geschichten (Der lombardische Späher,rr Der sardische Trommler) wird noch die Erinnerung anr den Krieg wachgehalten. Die Liebe zum Vaterland wird nicht nur in den monatlichen Erzählungen, in denen von italienischen Kindern aus verschiedenen Provinzen berichtet wird, sondern in der Schul-klasse selbst beschworen. Auf Aufforderung des

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Lehrers wird ein neuer Schüler aus Kalabrien stell-vertretend von einem Schüler umarmt, weil auch er zu der Klassengemeinschaft gehört.

Die Schule als größte außerfamiliäre Institution im Leben der Kinder ist ein geeigneter Ort, Schüler verschiedener sozialer Klassen und Herkunft zu-sammentreffen zu lassen. A. stellt die daraus resul-tierenden Konfliktsituationen dar und die Bestre-bungen, solidarisch zu einer Lösung zu gelangen.

Die sozialen Verhältnisse in der Klasse werden rea-listisch dargestellt, die individuellen Beziehungen jedoch zeigen den Einfluß einer idealistischen Welt-sicht. Der Autor setzte sich mit seinem positiv ge-zeichneten Bild des Schullebens vehement für die Bildung aller Kinder ein. Eine gute Ausbildung sah er als Angelpunkt der modernen Gesellschaft. Er verteidigte die staatliche Schule und vertraute auf den sozialen Fortschritt. Deshalb entwickelte er in der Klasse ein Bild harmonischen Zusammenlebens und gemeinsamen Strebens, das gemessen an den zeitgenössischen Umständen utopische Züge auf-weist (Denti 1985). Obwohl A. um die miserablen Zustände und die mangelnde Akzeptanz staatlicher Schulen in großen Teilen der Bevölkerung wußte, versuchte er in seinem Werk, die Schule in ein vor-teilhaftes Licht zu rücken.

A. trug sich jahrelang mit dem Plan, eine Fortset-zung von Cuore zu schreiben. In ihr sollten diee Klassenkameraden als Erwachsene nochmals zu-sammentreffen: so sieht der Advokat Derossi auf ei-ner Eisenbahnfahrt zufällig Garrone wieder, der in-zwischen Maschinist geworden ist. Aber über Skizzen ist der Autor nicht hinausgekommen.

Rezeption: Das Buch wurde bald nach seinem Erscheinen von der katholischen Kirche kritisiert, weil weder die Kirchenfeste (Weihnachten, Ostern) noch christliche Tätigkeiten (Gottesdienst, Wohl-fahrt, Beichte) dargestellt werden. Nun war Turin schon länger für seine liberale und antiklerikale Haltung bekannt, und A. schien sich dieser Position anzuschließen. Dennoch kann man feststellen, daß das Buch religiös ist, ohne sich direkt auf die christ-liche Religion zu beziehen. Die Betonung der Soli-darität mit den Schwachen und Kranken, die Wohl-tätigkeit reicher Leute, die emotionale Bindung von Eltern und Kindern sowie von Lehrern und Schü-lern ist von einem christlichen Lebensgefühl ge-tragen.

Als das Buch im Oktober 1886 erschien, wurden innerhalb von drei Tagen 18.000 Exemplare und bis Ende des Jahres 41.000 Exemplare verkauft. 1892 waren schon 125.000 Exemplare und bis 1923 eine Million Bücher in Italien verkauft. Auch heute noch zählt Cuore nebene → Carlo Collodis Le avventure di

Pinocchio (1883) zu den beliebtesten Kinderbü-chern in Italien (Giocondi 1990). 1892 erschien eine Prachtausgabe mit 184 Illustrationen von A. Ferra-guti, Enzo Nardi und Giulio Aristide Sartòrio.

Der Erfolg animierte zahlreiche Schriftsteller, ebenfalls rührende Erzählungen zu veröffentlichen.

So erschien eine Reihe von Kinderbüchern, die sich im Titel oder im Stil eng an A.’ Buch anlehnen (Cuore del popolo (1892) von Emma Perodi; Il cuore dei ragazzi (1898) von Fiorenza; Cuore di bimba (1922) von Haydée (d. i. Ida Finzi); Cuore del nove-cento (1940) von Fanciullo; Il nuovo Cuore (1957)e von Mario Dell’Arco). Im 20. Jh. wurden mehrfach kritische Stimmen laut, die A.’ Buch Sentimentali-tät, falsch verstandenen Optimismus und Nationa-lismus vorwarfen. Wortführer dieser Kritik war Um-berto Eco, der in Diario minimo (1963) den als Bösewicht dargestellten Franti als das einzige Kind des Buches hervorhebt, das gegen die gesellschaft-lichen Konventionen aufbegehrt.

Cuore wurde in mehrere Weltsprachen übersetzte und hatte besonders in Deutschland, Südamerika und Japan großen Erfolg. Die beiden klassischen brasilianischen Schülerromane Saudade (1919) vone

→ Thales de Andrade und Cazuza (1938) von → Vi-riato Correia verraten deutlich den Einfluß von A.’

Werk. Eine Reminiszenz an Cuore ist auch der japa-e nische Kinderklassiker Ginga tetsudô no yoru (1934)u von→ Kenji Miyazawa.

Ausgaben: Turin 1886. – Turin 1892 (Prachtausgabe). – Mailand 1946. – Mailand 1958. – Bergamo 1965. – Mai-land 1965. – Bologna 1971. – Turin 1974. – MaiMai-land 1978.

– Rom 1983. – Mailand 1984. – Mailand 1985. – Mailand 1988.

Übersetzungen: Herz. Ein Buch für die Knaben. R. Wül-ser. Basel 1889. – Dass. ders. Basel 1894 (Prachtausgabe).

– Dass. ders. Basel 1922. – Herz. E. Schoop-Naef. Zürich 1948. – Cuore. Eine Kindheit vor 100 Jahren. Hans-Lud-wig Freese. Berlin 1986 (NA 1996).

Verfilmungen: Dagli Appennini alle Ande. Italien 1943 (Regie: F. Calzavata). – Italien 1947 (Regie: D. Coletti). – Italien 1959 (Regie: F. Quilici). – Italien 1973 (Regie:

R. Scavolini). – Marco. Japan 1974 (ZTF). – Italien 1984 (Regie: L. Comencini. TV).

Literatur zum Autor: F. Cambi: Collodi, D. A., Rodari.

Bari 1985. – V. Chialanti: E.d.A. educatore e artista. Mai-land 1910. – D. Della Terza: Mazzini’s Image and the Ita-lian Risorgimento: D. A., De Sanctis, Ruffini (Yearbook of Italian Studies. 1973–75. 107–137). – P. Del Negro: D. A.

versus Tarchetti: Letteratura e militari altramonto del Ri-sorgimento (Il Ponte 33. 1977. 653–678). – G. Gerini:

E.d. A. Florenz 1968. – L. Gigli: E.d. A. Turin 1962. – P. Guar-nieri: D. A. Rovigo o. J. – G. Marchese: D. A., poeta della fraternità. Palermo 1963. – A. Massari: E.d. A. Rom 1969. – F. Mattesini: Tarchetti a D. A.: Ragioni e significato di una polemica (in: Igino Ugo Tarchetti e la scapigliatura. Mon-ferrato 1977. 57–64). – O. Panfili: Il socialismo

deamici-Andersen, Hans Christian 43

siano (Problemi di Pedagogia 15. 1969. 377–386). – G. B.

de Sanctis: D. A. e il realismo (Letterature moderne 12.

1962. 538–545). – E. Sari: Il pensiero educativo di E.d. A.

nella letteratura e nell’arte. Neapel 1914. – I. Scaramucci:

D. A. Brescia 1964. – D. Suarez Quevedo: Toledo y E.d. A.

(in: D. Poyau Diaz (Hg.): Simposio Toledo romantico. To-ledo 1990. 19–35). – M. Valeri: E.d. A. Florenz 1954. – M. Vannucci/G. Spadolini: D. A. a Firenze. Florenz 1973. – L. Vitale: E.d. A. Rom 1948. – E. H. Worthen: E.d. A.: An Italian Hispanist of the Nineteenth Century (Hispania 55.

1972. 137–143).

Literatur zum Werk: A. Adler: Holzbengele mit Her-zensbildung. Studien zu D.A.s »Cuore«, Collodis »Pinoc-chio« und anderen Aspekten des italienischen Lebensstils.

München 1972. – E. de Amicis: Ricordi d’infanzia e di scuola. Mailand 1901. – G. V. Amoretti: »Cuore« i »Pinoc-chio« in Germania (Annali dell’Istituto Univ. di Lingue Moderne Feltre 6. 1983. 29–40). – I. Balducci: »Cuore« a settant’anni dalla pubblicazione. Mailand 1956. – L. Ba-rone: Rievocazione deamicisiana. Sorrent 1963. – M. Ber-nardi: Per una gioventù senza Cuore. Caneggio 1984. – R. Beyer: »Cuore« de E.d. A. Du livre pour école au roman (Ianus Bifrons 4. 1981. 31–54). – E. Cavazzoni: L’opera se-creta di E.d. A. (Il Veri 20/21. 1980/1. 103–113). – M. Colin:

Das Bild der Schule in d. A. Romanen und Erzählungen für Erwachsene und für Kinder (in: D. Grenz (Hg.): Kinderlite-ratur – LiteKinderlite-ratur für Erwachsene? München 1990. 97–

108). – F. Contorbia (Hg.): E.d. A. Atti del Convegno nazio-nale di Studi, Imperia 1981. Mailand 1985. – R. Denti:

Condizionamenti e valori nel Cuore di D. A. (LG argomenti 21. 1985. 26–32). – U. Eco: Elogio di Franti (in: U. E.: Dia-rio minimo. Mailand 1963). – M. Favre: Mon fils, ce héros au sourire si doux (in: J. Joly (Hg.): Mythes et figures de l’héroisme militaire dans l’Italie du Risorgimento. Caen 1984. 125–140). – M. Giocondi: E.d. A.: Cuore (in: M. G.:

Bestseller italiani 1860–1990. Florenz 1990. 73–78). – R. A. Hall jr.: Nineteenth-Century Italy: Manzonian or Deamicisianism? (Historiographia linguistica 9. 1982.

421–429). – F. Liffredo u. a.: Il Controcuore. Analisi de

»Cuore« di E.d. A. Mailand 1977. – V. Melegari: Pinocchio, Cuore and Other Italian Books (JB 19. 1955. 71–77). – A. Michieli: »Cuore«, libro della fraternità umana. Brescia 1953. – M. Mosso: I tempi del Cuore. Vita e lettere di E.d. A. a Emilio Treves. Mailand 1925. – G. Pasquali: Il

»Cuore« di D. A. (Pagine stravaganti 2. 1968. 410–423). – M. Ricardi/L. Tamburini (Hgg.): Cent’anni di Cuore. Contri-buti per la ricettura del libro. Turin 1986. – L. Volpicelli:

La verità su Pinocchio e saggio sul Cuore. Rom 1971. – E. H. Worthen: The Friends of »Corazon« (Hispania 56.

1973. 242–249).

Andersen, Hans Christian

(* 2. April 1805 Odense; † 4. August 1875 Kopenha-gen)

A. war das einzige Kind eines Schuhmachermeisters.

Er wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf und be-suchte die Volksschule in Odense. Nach dem Tod des

Vaters (1816) mußte er sich als Lehrling verdingen.

1819 ging er auf eigene Faust nach Kopenhagen und schlug sich als Tanzschüler, Chorsänger und Statist durch. Er verfaßte seine ersten Dramen, die zwar ab-gelehnt wurden, aber einflußreiche Persönlichkeiten auf ihn aufmerksam machten. Sein Mäzen Jonas Collin verschaffte ihm 1822 die Möglichkeit, eine Privatschule in Slagelse zu besuchen. 1829 legte er das Abitur (dänisches Filosofikum) ab und lebte da-nach von seiner schriftstellerischen Tätigkeit. Seit 1838 wurde ihm ein staatliches Gehalt gezahlt, das ihm Reisen ins Ausland ermöglichte. Er war gern-gesehener Gast an deutschen Fürstenhöfen und mit den romantischen Dichtern Ludwig Tieck, Adelbert von Chamisso, Friedrich de la Motte Fouqué und den

→ Brüdern Grimm befreundet. 1867 wurde er zum Ehrenbürger der Stadt Odense ernannt. A., der nie-mals geheiratet hatte, verbrachte seine letzten Le-bensjahre bei der Familie Melchior in Kopenhagen.

Eventyr, fortalte for børn

(dän; Märchen, für Kinder erzählt). Märchensamm-tt lung in elf Heften, erschienen 1835–1848 mit Il-lustr. von Vilhelm Pedersen.

Entstehung: A., der durch seinen Vater mit däni-schen Volksmärchen (in den Ausgaben von Adam Oehlenschläger und M. Winther), den → Grimm-schen Kinder- und Hausmärchen und den Erzäh-n lungen aus→ Tausendundeiner Nacht vertraut ge-t macht wurde, hatte schon einige Märchen in Kopenhagener Zeitschriften veröffentlicht. 1835 schrieb A. sein erstes Märchenheft mit vier Mär-chen für Kinder. Es handelt sich dabei um Fyrtøjet (Das Feuerzeug), Lille Klaus og store Klaus (Ders kleine und der große Klaus), Prinsessen paa Æerten (Die Prinzessin auf der Erbse) und Den lille Idas Blomster (Die Blumen der kleinen Ida). Die erstenr drei Märchen sind Nacherzählungen bekannter Volksmärchen, während das letzte Märchen A.s ei-gene Erfindung war. Das literarische Publikum, das an die kunstvollen romantischen Kunstmärchen ge-wöhnt war, beachtete das Büchlein kaum oder lehnte es wegen des Gebrauchs der Umgangsspra-che sogar ab. Nur der berühmte dänisUmgangsspra-che Naturwis-senschaftler und Entdecker des Elektromagnetis-mus, Hans Christian Ørsted, erkannte die Bedeu-tung der Märchen und prophezeite dem Dichter unsterblichen Ruhm (Westergaard 1985).

Inhalt: Das Gesamtwerk des Autors umfaßt 156 Märchen, die in den Jahren 1835–1872 in 22 Hef-ten publiziert wurden. 1849 erschien ein Sammel-band der ersten elf Hefte (etwa 50 Märchen), der das Ende der ersten Märchenperiode markiert. Im

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Titel der Hefte und des Sammelbandes tauchte da-bei immer wieder der Begriff Eventyr (Märchen)r auf. Das nachfolgende Märchenheft von 1852 trug den Titel Historier (Erzählungen) und deutet damitr den Beginn einer neuen Phase an. Es trug auch nicht mehr den Vermerk »Erzählt für Kinder«, weil A. von dem Image des Kinderdichters wegkommen wollte. Während die ersten Märchen sich am Vor-bild des Volksmärchens und des Grimmschen Buch-märchens orientierten und wunderbare Ereignisse darstellten, näherten sich die späten Märchen mehr der Novelle an (Pulmer 1980). Teilweise wurden da-bei Märchen der ersten Sammlung in neuer Fassung erzählt (Isjomfruen (Die Eisjungfrau) nach Snee-dronningen (Die Schneekönigin) oder I Andegaar-den (Im Entenhof) nach Den grimme Ælling (Dasg häßliche Entlein)). Die populärsten und auch von Kindern häufiger rezipierten Märchen stammen vorwiegend aus der ersten Periode. In seinem ersten Dingmärchen Den standhaftige Tinsoldat (Der tap-t fere Zinnsoldat) verliebt sich eine Spielzeugfigur in eine Puppe aus Papier. Sie wird von einem Troll auf die Straße geworfen und von einem Fisch ver-schluckt. Der Fisch wird von der Familie, der der Zinnsoldat gehört hatte, gekauft. Nun ist der Soldat wieder der Puppe nahe. Da er aber unansehnlich geworden ist, wirft man ihn ins Feuer. Durch einen Windstoß gerät die Puppe ebenfalls in den Ofen.

Vereint sterben beide. Eines der berühmtesten und meistdiskutierten Märchen A.s ist Sneedronningen (Die Schneekönigin): Der Teufel baut einen Spiegel, der nur das Unvollkommene und Schlechte spiegelt, das Gute und Schöne jedoch nicht zeigt. Als der Teufel ihn Gott zeigt, zerspringt der Spiegel in tau-send Splitter, die vielen Menschen in den Kopf oder ins Herz eindringen. Diese können daraufhin nur noch das Negative sehen. Unter ihnen ist auch der kleine Junge Kay. Sein Herz friert zu einem Eis-klumpen und er streitet sich mit seiner Freundin Gerda. Eines Tages holt ihn die Schneekönigin in ihren Eispalast am Nordpol. Dort bemüht sich Kay vergeblich, das Wort »Ewigkeit« aus Eisstücken zu-sammenzusetzen. Sollte ihm dies gelingen, will ihm die Schneekönigin die Welt und ein Paar Schlitt-schuhe schenken. Gerda macht sich auf die Suche nach Kay und gelangt nach vielen Mühen zum Eis-palast. Sie wird jedoch von Kay nicht beachtet, woraufhin sie bitterlich weint. Einige Tränen fallen auf Kays Brust und tauen den Eisklumpen auf. Kay weint ebenfalls und spült dabei den Spiegelsplitter aus seinem Auge. Jetzt kann er das Wort »Ewig-keit«, das gleichbedeutend mit Gott ist, richtig le-gen. Kay und Gerda kehren in ihre Heimat zurück und genießen den Sonnenschein.

Bedeutung: A. verband in seinen Märchen die knappe Form des Volksmärchens mit den phanta-stischen Elementen des romantischen Kunstmär-chens. Im Gegensatz zu diesem trennte er nicht die Ebenen der Wirklichkeit und des Wunderbaren voneinander, sondern verknüpfte ein märchenhaf-tes Thema mit einer realistischen Darstellungs-weise. In seinen Detailstudien gab er ein Bild der dänischen Landschaft und Städte wieder oder schil-derte die unmittelbare Umgebung kleiner Kinder.

Die wichtigste Neuerung gelang ihm jedoch im sprachlichen Bereich. Statt formelhafter Sequenzen wählte A. Dialoge, exakte Orts- und Zeitangaben oder Redewendungen am Anfang seiner Märchen, berühmt ist etwa der Beginn von Die Schneeköni-gin: »See saa! Nu begynde vi…« (Nun aber, jetzt fan-gen wir an…). Damit wird das Geschehen nicht ent-rückt wie im Volksmärchen, sondern in die unmittelbare Gegenwart des Erzählers geholt. So endet das Märchen von der Schneekönigin mit dern Bemerkung: »og det var sommer, den varme, velsi-gnede sommer« (Es war Sommer, warmer herrlicher Sommer).

Lediglich zwölf Märchen basieren auf Vorlagen (dänische und schwedische Volksmärchen, Kinder-und Hausmärchen, TausendKinder-undeine Nacht), alle an-t deren Märchen sind A.s eigene Erfindung. In seiner Autobiographie Mit Livs Eventyr (Das Märchenr meines Lebens, 1847) gab er in Anlehnung an die Anmerkungen der Brüder Grimm zu ihrer Märchen-edition ebenfalls die Quellen für seine Märchen an.

Dieser Autobiographie kann man aber auch ent-nehmen, daß A. sein Leben selbst wie ein Märchen erfahren hat. Umgekehrt spiegelte sich in vielen Märchen seine eigene Situation wider. Schon in sei-nem ersten Märchen Das Feuerzeug, das als Gegen-stück zu Adam Oehlenschlägers romantischem Drama Aladin (1805) konzipiert war, deutete A.

programmatisch die Befreiung des dichterischen Genius aus ärmlichen Verhältnissen an. Dieses Thema bestimmt auch das Märchen Das häßliche Entlein mit dem Leitspruch »Es schadet nichts, in einem Entenhof geboren zu sein, wenn man nur in einem Schwanenei gelegen hat.« Seine unglückli-che Liebe zu Louise Collin floß in Den lille Havfrue (Die kleine Seejungfrau) und die Beziehung zur schwedischen Sängerin Jenny Lind in Nattergallen (Die Nachtigall) ein.

A. nutzte seine Märchen auch, um Kritik an den gesellschaftlichen Zuständen in Dänemark zu üben und den spießbürgerlichen Lebensstil und die Selbstüberschätzung der Menschen anzuprangern.

In Svinedrengen (Der Schweinehirt) undn Kejserens nye klaeder (Des Kaisers neue Kleider) kritisiert err

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das Verhalten des Adels, während er in Den grimme Ælling (Das häßliche Entlein) oderg Den lykkelige Familie (Eine glückliche Familie) allgemeine menschliche Schwächen aufs Korn nimmt. Indem er die Handlung im Tierreich oder unter leblosen Dingen spielen läßt, konnte er sich im Märchenge-wand indirekt satirisch ausdrücken.

A. ließ sich durch → E.T.A. Hoffmanns Kinder-märchen zu einem neuen Märchentypus inspirie-ren, der als »Dingmärchen« bezeichnet wird, indem er leblose Dinge wie Puppen, Haushaltsgeräte oder Spielzeug als Handlungsträger wählte (Det gamle Hus – Das alte Haus; Hyrdingen og Skorsteensfeie-ren – Die Hirtin und der Schornsteinfeger; Stoppe-naalen – Die Stopfnadel; Den gamle Gadeløgte – Diee alte Straßenlaterne) (Stybe 1986). Zugleich tritt mit A.s Märchen die kinderliterarische Phantastik (noch vor→ Lewis Carroll) ihren internationalen Sieges-zug an. Denn viele Märchen A.s weichen vom Ideal des romantischen Kunstmärchens ab und integrie-ren Elemente der phantastischen Literatur. Prototyp dieser Richtung ist sein weniger bekanntes Novel-lenmärchen Skyggen (Der Schatten), in dem der Schatten eines Künstlers sich von seinem Besitzer löst und ein Eigenleben führt. Während der Künst-ler am Ende zur Hinrichtung geführt wird, hat sich sein Schatten der Gesellschaft angepaßt.

Das magische Weltbild des Volksmärchens er-setzte A. durch eine pantheistische Weltsicht, die durch den mit A. befreundeten Naturwissenschaft-ler Hans Christian Ørsted beeinflußt war. Ørsted betrachtete die Naturgesetze als Gedanken Gottes und versuchte mit dieser Idee Religion und Natur-wissenschaft zu versöhnen (Der Geist und die Na-tur (1850)). Sein spekulatives Weltbild, das die Weltr im Sinne Immanuel Kants als Vernunftreich des Wahren, Schönen und Guten ansah, deutete die Wirklichkeit als Wunder der Schöpfung. Durch die Unterredungen mit Ørsted entdeckte A. auch die Technik als Märchenthema: in Paradisets Have (Der Garten des Paradieses) wird z. B. von der jüngst erfundenen Fotografie berichtet (Mylius 1993).

A. hat sich oft beklagt, daß er nur als »Kinder-dichter« ernstgenommen werde. Nach seiner Auf-fassung wende er sich mit seinen in den Märchen ausgedrückten Ideen zugleich an Erwachsene: »Ich greife nach einer Idee für die Älteren – und erzähle dann den Kleinen, während ich dran denke, daß Va-ter und MutVa-ter mir zuhören, und denen muß man etwas zum Nachdenken geben.« Ein charakteristi-sches Beispiel für ein spannendes Märchen, das durch Symbole und Allegorien das deistische Welt-bild A.s vermittelt, ist das philosophische Märchen

Die Schneekönigin. Dieses Initiationsmärchen, in das sieben Einzelmärchen eingebettet sind, zeichnet sich durch eine zyklische Struktur aus, indem es dem Rhythmus der Jahreszeiten folgt. Die Schnee-königin wird als Personifikation der abstrakten Ver-nunft angesehen, die nicht den Weg zu Gott weisen kann. Nur das warme, selbstlose Gefühl, das in Gerda verkörpert wird, kann ihn finden. Die selbst-lose Liebe Gerdas siegt über die Schneekönigin und befreit Kay aus ihrem Bann. A. verbindet allegori-sche Darstellung mit Motiven des Märchens (spre-chende Tiere, Verzauberung, Hexen, Prinzessin), des Räuberromans (das Abenteuer Gerdas in der Räuberhöhle) und des Bildungsromans (die Kinder sind durch die Gefahren reifer und fast erwachsen geworden).

Rezeption: Die dänische Erstausgabe wurde mit Holzschnitten von Vilhelm Pedersen und die deut-sche Erstausgabe mit Holzschnitten von Ludwig Richter, Otto Speckter und Franz von Pocci ausge-stattet. Diese illustrierten Ausgaben werden noch heute aufgelegt. Später versuchten sich noch an-dere namhafte Künstler an diesem Werk: Theodor Hosemann (1849), Edmund Dulac (1913), Arthur Rackham (1932), Felix Hoffmann (1960), Gerhard Oberländer (1964–67), Jiri Trnka (1959) und neuer-dings der Modedesigner Karl Lagerfeld (1992). Be-kannt wurde auch die Farblithographie Die roten Schuhe (1948) von Salvador Dalí, die durch dase gleichnamige Märchen A.s inspiriert wurde (Dal 1969).

A.s Märchen wurden in über 100 Sprachen über-setzt (Grønbech 1980). Sie waren vor allem in Frankreich und Deutschland, wo auch die erste Ge-samtausgabe seiner Werke und erstmals seine Au-tobiographie erschienen, sehr populär.

Viele berühmte und inzwischen selbst klassisch gewordene Kinderbuchautoren haben sich auf A.

berufen; es sei nur auf→ Ivana Brlic-Maˇzuranicˇ s Priˇze iz danineˇ e (1916),→ Frances Brownes Gran-ny’s Wonderful Chair (1856), Carl Ewaldsr Eventyr (1881),→ Dmitri Mamin-Sibirjaks Alenu¸sky skazki¸¸

(1897),→ George Sands Histoire du véritable Gri-bouille (1850),e → Zachris Topelius Läsning for Barn (1865–1896) und → Oscar Wildes The Happy Prince (1877) verwiesen. Der russische Dramatikere

→ Evgenij Svarc schrieb 1939 eine berühmte Thea-terversion von Die Schneekönigin (russ.n Sneˇznaja koroleva). Die amerikanische Schriftstellerin→ Ur-sula Le Guin ließ sich durch A.s düsteres Märchen Der Schatten zu ihrer Konzeption des Schattens alsn Symbol der psychischen Entwicklung des Men-schen in A Wizard of Earthsea (1968) anregen (a The Child and the Shadow (1980)).w

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In der Kinderliteraturforschung erfreut sich das Werk A.s großer Wertschätzung. Der französische Komparatist Paul Hazard nannte A. in seiner bahnbrechenden Studie Les livres, les enfants et les hommes (1932) den »König unter den Kinder-buchautoren«. 1950 gründete das Kuratorium der IBBY (International Board on Books for Young People) einen »Nobelpreis für Kinderliteratur«, der nach dem Dichter benannt wurde und alle zwei Jahre verliehen wird. Die erste Preisträgerin war die englische Kinderbuchautorin → Eleanor Far-jeon. Seit 1967 wird in Sestri Levante der »Premio letteraria per la fiaba H.C.A.« verliehen. A.s Ge-burtstag am 2. April wird offiziell als »Tag des Kin-des« gefeiert.

Ausgaben: Kopenhagen 1835–48. – Kopenhagen 1862.

– Kopenhagen 1926. – Kopenhagen 1931; ern. 1943. Hg.

H. Brix u. A. Jensen. 5 Bde. – Odense 1961. Hg. J. Frejler. 3 Bde. – Kopenhagen 1963 ff. Hg. E. Dal. – Kopenhagen 1968. 3 Bde. – Kopenhagen 1981/82. 2 Bde. – Kopenha-gen 1995. – KopenhaKopenha-gen 1996. 3 Bde.

Übersetzungen: Mährchen und Erzählungen für Kin-der. M. v. Jensen. Braunschweig 1839. – Märchen. J. Reu-scher. Berlin 1844–46. – Neue Märchen. H. Zeise. Ham-burg 1846. – Mährchen und Erzählungen für Kinder. M. v.

Jensen. Braunschweig 1846. – H.C. A.s Sämmtliche Mär-chen. J. Reuscher. Leipzig 1865. – Sämmtliche MärMär-chen.

H. Denhardt. Leipzig 1875. – Dass. E. Federn. 4 Bde. Jena 1909. – A.s Märchen und Geschichten. P. Ernst. Weimar 1911. – A.s Märchen. M. Mann. Leipzig 1913 (NA Frank-furt 1975). – Märchen von A. D. Gulbransson. München/

Wien 1927. – Märchen. Hg. v. K. Hobrecker. Berlin 1938. – Gesammelte Märchen. F. Storrer-Madelung. 2 Bde. Zürich 1949. – Sämtliche Märchen. T. Dohrenburg. 2 Bde. Mün-chen 1959. – Sämtliche MärMün-chen. anon. Aschaffenburg 1963. – Märchen und Historien. anon. München 1964. – Die schönsten Kindermärchen. anon. München 1968. – Sämtliche Märchen und Geschichten. E. M. Blühm u.

G. Perlet. 2 Bde. Leipzig/Weimar 1982. – Märchen. A. Le-onhardt. Weinheim 1985. – Märchen. anon. Salzburg 1991. – Märchen. O. Werdau. Hanau 1995. – Märchen und Geschichten. G. Perlet. Köln 1996.

Dramatisierungen: E. Svarc: Sneˇznaja koroleva. Mos-kau 1939. – Das Feuerzeug. R. Kirsch (Urauff. Karlsruhe 1980).

Vertonungen: Solovej. Musik: I. Strawinsky (Oper.

Urauff. 1914 Paris). – Le Roi Nu. Musik: J. Françaix (Bal-lett. Urauff. Paris 1936). – Des Kaisers neue Kleider. Mu-sik: E. Werdin (Oper. Urauff. Frankfurt 1949). – Die Nach-tigall. Musik: O. Reinhold (Ballett. Urauff. Dresden 1958).

– Des Kaisers neue Kleider. Musik: M. Hilger (Oper. Bonn 1980). – Das Mädchen mit den Schwefelhölzern. Musik:

W. Lachenmann (Oper. Urauff. 1997 Hamburg).

Verfilmungen: The Little Matchgirl. USA 1902 (Regie:

J. A. Williamson). – Koningens Galoscher. Dänemark 1912 (Regie: E. Malmberg). – Novoje platje korolja. SU 1919 (Regie: J. Sˇeljabuski). – Armes kleines Mädchen. Deutsch-land 1924 (Regie: U. Kayser). – La petite marchande

d’al-lumette. Frankreich 1928 (Regie: J. Renoir). – Malenkij Pa-rad. SU 1930 (Regie: W. Starevic). – The Ugly Duckling.

USA 1931 (Regie: W. Disney). – The Brave Tin Soldier.

USA 1934 (Regie: U. Iwerks). – The Little Matchgirl. USA 1936 (Regie: C. Mintz). – The Snowman. USA 1940 (Regie:

M. Davis). – Die schwedische Nachtigall. Deutschland 1941 (Regie: P. P. Brauer). – Der fliegende Koffer. Deutsch-land 1944 (Puppenfilm). – The Snow Man. USA 1946 (Re-gie: C. Rasinski). – Fyrtojet. Dänemark 1946 (Re(Re-gie:

S. Methling). – The Red Shoes. England 1948 (Regie:

M. Powell/E. Pressburger). – Císarurr ˚ v slavíc. CˇSSR 1948 (Regie: J. Trnka). – Císarurr ˚ v slavik. CˇSSR 1949 (Regie:

J. Bredecka). – H. C. A. USA 1952 (Regie: C. Vidor). – The Emperor’s New Clothes. USA 1952 (Regie: R. Cannon). – Svinaherden och Dummerjoens. Schweden 1952 (Regie:

T. Brooks/O. Kinch). – H.C.A.s sagor. Schweden/Dänemark 1952 (Regie: T. Brooks/O. Kinch). – La bergère et le ramo-neur. Frankreich 1953 (Regie: P. Grimault). – Die Prinzes-sin und der Schweinehirt. BRD 1953 (Regie: H. Freders-dorf). – Die Prinzessin auf der Erbse. BRD 1953 (Regie:

A. Zengerling). – Das Mädchen mit den Schwefelhölzern.

DDR 1953 (Regie: F. Genschow). – Seraja Sˇejka. SU 1956 (Regie: W. Degjatanov). – Sneˇznaja koroleva. SU 1957 (Re-gie: L. Atamanov). – Däumelinchens Abenteuer. DDR 1958 (Regie: C. Wiemer). – Dumovocka. SU 1959 (Regie:

L. Amalrik). – Das Feuerzeug. DDR 1959 (Regie: S. Hart-mann). – Das Kleid. DDR 1961 (Regie: K. Petzold). – Des Kaisers neue Kleider. BRD 1962 (Regie: H. Schaefer). – Wenn man will… BRD 1964 (Regie: E. Batta). – Die Schneekönigin. BRD 1964 (Regie: W. Spier. TV). – Pa-stusˇka i trubocist. SU 1965 (Regie: L. Atamanov). – Udi vi-telnaja istorija, pochoˇzaja na skasku. SU 1966 (Regie:

B. Dolin). – The Day Dreamer. England 1966 (Regie:

J. Bass). – Der var engang. Dänemark 1966 (Regie:

J. Price). – Seraja Sˇejka. SU 1966 (Regie: B. Dolin). – Sneˇz-naja koroleva. SU 1967 (Regie: G. Kasanski). – Sagor av H. C. A. Schweden 1967 (Regie: R. Geiger). – Staraja, sta-raja skaska. SU 1968 (Regie: N. Koseverova). – A. mono-gatari. Japan 1968 (Regie: K. Yabuki). – Thumbelina. USA 1970 (Regie: B. Mahon). – Der kleine und der große Klaus.

DDR 1971 (Regie: C. Bleiweiß). – The World of H. C. A. USA 1972 (Regie: J. Bass). – The Little Mermaid. USA 1974 (Re-gie: P. Sander). – Rusalka. SU 1975 (Re(Re-gie: W. Byckov). – Russalocka. SU 1976 (Regie: W. Byckov). – Mala morska-vílá. CˇSSR 1976 (Regie: K. Kachyna). – Prinzess na goro-sˇine. SU 1977 (Regie: B. Ryzarev). – The Snow Queen. USA 1977 (Regie: F. Ladermann). – Oya Yubi Hime. Japan 1978 (Regie: Y. Serizawa). – Hakucho no oji. Japan 1978 (Regie:

N. Nishizawa). – Des Kaisers neue Kleider. BRD 1978 (Re-gie: E. Brüggemann). – The Nightingale. USA 1979 (Re(Re-gie:

Y. Graber). – Tales From a Flying Trunk. England 1979 (Regie: C. Edzard). – The Snow Queen. USA 1979 (Regie:

Y. Graber). – Le roi et l’oiseau. Frankreich 1979 (Regie:

P. Grimault. ZTF). – Solovej. SU 1980 (Regie: N. Koseve-rova). – Ein Weihnachtstraum. DDR 1984 (Regie: P. Weiß-flog). – The Emperor’s New Clothes. USA 1986 (Regie:

D. Irving). – The Tin Soldier. USA 1986 (Regie: R. Morri-son). – Galose sˇtastij. CˇSSR 1986 (Regie: J. Herz). – Lumi Kuningatar. Finnland 1986 (Regie: P. Hartzell). – Die Schneekönigin. CˇSSR 1987 (Regie: L. Capek. ZTF). – The Little Match-Girl. USA 1987 (Regie: M. Lindsay-Hogg). – Des Kaisers neue Kleider. BRD 1987 (Regie: J. Hoflehner).