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1920. – Bowser the Hound. 1920. – The Burgess Animal Book for Children. 1920. – Tommy’s Change of Heart.

1921. – Tommy’s Wishes Come True. 1921. – Lightfoot the Deer. 1921. – Whitefoot the Wood Mouse. 1922. – Blacky the Crow. 1922. – Buster Bear’s Twins. 1923. – The Bur-gess Flower Book for Children. 1923. – Billy Mink. 1924. – Little Joe Otter. 1925 – Jerry Muskrat at Home. 1926. – The Christmas Reindeer. 1926. – Longlegs the Heron.

1927. – Grandfather Frog Gets a Ride. 1928. – A Great Joke on Jimmy Skunk. 1928. – Baby Possum’s Queer Voyage. 1928. – Digger the Badger Decides to Stay. 1928.

– The Burgess Seashore Book for Children. 1929. – Wild Flowers We Know. 1929. – The Wishing Stones Stories.

1935. – While the Story-Log Burns. 1938. – The Three Little Bears. 1940. – Reddy Fox’s Sudden Engagement.

1940. – Paddy’s Surprise Visitor. 1940. – Bobby Coon’s Mistake. 1940. – Young Flash the Deer. 1940. – A Robber Meets His Match. 1940. – Little Pete’s Adventure. 1941. – Little Red’s Adventure. 1942. – Animal Stories. 1942. – On the Green Meadows. 1944. – At the Smiling Pool. 1945. – The Dear Old Briar Patch. 1947. – Along Laughing Brook.

1949. – Baby Animal Stories. 1949. – Nature Almanac.

1949. – At Paddy Beaver’s Pond. 1950. – A Thornton Bur-gess Picture Story Book. 1950. – Peter Rabbit and Reddy Fox. 1954. – The Littlest Christmas Tree. 1954. – Aunt Sally’s Friends in Fur. 1955. – Stories Around the Year.

1955. – Bedtime Stories. 1959. – The Million Little Sun-beams. 1963. – The Burgess Book of Nature Lore. 1965.

Literatur: L. L. Agosta: T. W. B. (in: J. Cech (Hg.): Ameri-can Writers for Children 1900–1960. Detroit 1983. 72–

87). – P. Bixler/L.L. Agosta: Formula Fiction: T. W. B. and Francis Hodgson Burnett (CLE 15. 1984. 63–71). – T. W. Burgess: Now I Remember. Boston 1960. – J. Gold-thwaite: The Black Rabbit: Part One (Signal 47. 1985. 86–

110). – J. Goldthwaite: The Black Rabbit: Part Two (Signal 48. 1985. 148–167). – L. Levine: Unforgettable T. W. B.

(Reader’s Digest. Okt. 1967. 100–105). – R. Lovell jr.: The Cape Cod Story of T. W. B. Taunton, Ma. 1974. – P. O’Neil:

Fifty Years in the Green Meadow (Life 14.11.1960. 112–

124).

Burnett, Frances Hodgson

(* 24. November 1849 Manchester; † 29. Oktober 1924 Plandome/Long Island)

Nach dem Tod des Vaters (1853), eines Eisenwaren-fabrikanten, geriet die Familie, zu der fünf Kinder gehörten, in Armut. Auf Einladung eines Onkels emigrierte die Familie 1865 in die USA und wohnte in Tennessee. B., die schon mit 3 Jahren lesen konnte und mit sieben Jahren ihre ersten Geschich-ten schrieb, gründete eine Schule und veröffent-lichte 1868 ihre ersten Erzählungen in Zeitschrif-ten. Nach dem Tod der Mutter (1870) sorgte sie für den Unterhalt ihrer Geschwister. 1873 heiratete sie den Arzt Dr. Swan Burnett, mit dem sie zwei Söhne

hatte. Nach einem längeren Aufenhalt in Paris (1876) zog die Familie 1877 nach Washington. B.

war nach dem Erscheinen ihres Romans That Lass o’ Lowrie’s (1877) berühmt geworden und wurde mit George Eliot und Henry James verglichen. 1890 starb ihr ältester Sohn Lionel. 1898 reichte sie die Scheidung ein und zog nach Rolvenden/Kent. 1900 heiratete sie in Genua den Medizinstudenten Ste-phen Townsend, von dem sie sich schon nach ei-nem Jahr trennte. Sie kehrte 1901 in die USA zu-rück, erwarb die amerikanische Staatsbürgerschaft und verbrachte die letzten Lebensjahre auf Long Is-land.

Little Lord Fauntleroy

(amer.; Der kleine Lord). Kinderroman, erschienen 1886 mit Illustr. von Reginald Birch.

Entstehung: In ihrem Essay How Fauntleroy Oc-cured and a Very Real Little Boy Became an Ideal One (1894) hat die Autorin die Entstehungsge-e schichte detailliert beschrieben: Als ihr Sohn Vi-vian, der in Amerika aufgewachsen war, seine Mut-ter bat, ihm etwas über den englischen Adel zu erzählen, erfand sie für ihn die Geschichte des klei-nen Lords, der von Amerika nach England kommt.

Als Vorbild für die Hauptfigur wählte sie dabei ih-ren Sohn. Dem Künstler Reginald Birch schickte sie später Fotos von Vivian, damit er bei der Illustrie-rung der Buchfassung eine genaue Vorlage hatte.

B., die bisher nur Romane für Erwachsene geschrie-ben hatte, reichte ihr Werk bei der Kinderzeitschrift St. Nicholas ein, wo sie 1885 in Serienform er-schien. Die Herausgeberin → Mary Mapes Dodge war von der Geschichte so angetan, daß sie B. das doppelte Honorar zahlte (Gannon 1997). Auf der Leserbriefseite der Zeitschrift erschienen zu jeder Nummer zahlreiche Anfragen und begeisterte Zu-schriften von Kindern und Erwachsenen. Ein Jahr danach wurde die Erzählung in Buchform veröf-fentlicht und hatte einen riesigen Erfolg: in den er-sten neun Monaten erschienen 9 Auflagen (insge-samt 43.000 Exemplare).

Inhalt: In den achtziger Jahren des 19. Jhs. lebt der vaterlose siebenjährige Cedric Erroll mit seiner Mutter, die er zärtlich »Dearest« nennt, in New York. Mit seinem gewinnenden Aussehen (blaue Augen, blonde Locken) und seinem charmanten, höflichen Benehmen ist Cedric bei allen Leuten der Nachbarschaft beliebt. Zu seinen Freunden zählen der Kolonialwarenhändler Mr. Hobbs und der Schuhputzer Dick. Cedrics Vater war der jüngste Sohn des reichen englischen Grafen von Dorin-court, eines grimmigen und intoleranten Mannes,

152 Burnett, Frances Hodgson

der alles Bürgerliche, speziell alles Amerikanische, haßt. Als sein Sohn eine Amerikanerin geheiratet hatte, enterbte er ihn. Der Sohn wanderte nach Amerika aus, wo er bald starb. Nachdem auch die beiden ältesten Söhne des Grafen gestorben sind, bleibt sein Enkel Cedric als einziger Nachfolger der Grafschaft übrig. Der Graf schickt seinen Anwalt Havisham nach New York, um zu prüfen, ob Cedric für den Titel eines »Lord Fauntleroy« geeignet ist.

Mr. Havisham ist von Cedric und seiner Mutter an-getan und holt sie nach England. Cedric darf bei seinem Großvater im Schloß wohnen, seine Mutter aber muß ein Haus in der Nähe beziehen. Durch sein verständiges und offenes Wesen erobert Cedric die Herzen der Bediensteten. Auch den Grafen, dem er furchtlos gegenübertritt, wandelt er zu einem ge-nerösen und geduldigen Menschen, unter dessen Willkür niemand mehr zu leiden braucht. Seine Mutter kümmert sich indessen um die Armen und Kranken im Dorf. So scheint das Glück vollkom-men, bis eines Tages eine Amerikanerin auftaucht und sich als Ehefrau des verstorbenen ältesten Gra-fensohnes ausgibt. Ihr Sohn habe folglich den An-spruch auf den Grafentitel. Schweren Herzens läßt der Graf Cedric zu seiner Mutter ziehen. Durch die Zeitung erfahren Cedrics amerikanische Freunde von dem Ereignis, und Dick erkennt auf einem Bild seine geschiedene Frau wieder. Sie reisen nach England, um den Betrug aufzudecken. Dick nimmt seinen Sohn mit sich, Mr. Hobbs läßt sich im Dorf als Kaufmann nieder, Cedric und seine Mutter le-ben von nun an mit dem Grafen zusammen im Schloß.

Bedeutung: Mit dem Topos von Armut und plötzlich entdecktem Reichtum (»rags-to-riches-theme«) bediente sich die Autorin eines bekannten Märchenmotivs, das etwa in dem Märchen Aschen-puttel (engl. Cinderella) vorkommt. In der Kritik be-l zeichnet man deshalb dieses Werk als »Cinderella story« und lobt gerade an dem Buch von B., daß es

»the best version of the Cinderella story in modern idiom that exists« (Carpenter 1985) sei. Interessan-terweise ändert und entwickelt sich die Hauptfigur selbst nicht, sie ruft dagegen weitreichende Ände-rungen in ihrer Umgebung hervor.

Armut kannte die Verfasserin aus eigener An-schauung. Nach dem Tod des Vaters lebte sie jahre-lang in einem Slumviertel von Manchester. Auch nach der Emigration in die USA war B. gezwungen, durch Unterricht und Beiträge in Zeitschriften zum Unterhalt ihrer Familie beizutragen. In ihrem Kin-derbuch betont sie, daß der Titelheld trotz Armut seinen Optimismus beibehält. Auf die sozialen Ver-hältnisse geht das Buch nicht genauer ein, denn

der Autorin ging es darum, in Cedric ein ideales Kind darzustellen, das sich auch unter widrigen Umständen zu einem liebenswerten Menschen ent-wickelt.

In der Darstellung des kleinen Lords mischt sich historisches Vorbild (der eigene Sohn Vivian) mit dem zeitgenössischen, von der Romantik geprägten spätviktorianischen Kindheitsideal und einem pri-vaten Kindheitsmythos der Autorin (Pape 1981).

Cedric erfüllt alle Forderungen, die Ende des 19.

Jhs. an ein ideales Kind gestellt wurden: Schönheit, Liebenswürdigkeit, Vertrauensseligkeit, Klugheit und Unschuld, wobei die Schönheit als äußeres Zei-chen seiner positiv dargestellten Wesensart zu deu-ten ist. Im Buch werden diese Eigenschafdeu-ten haupt-sächlich in der Beziehung zum Grafen herausgear-beitet. Beeindruckt er den Grafen anfangs durch seine fast paradiesische Vertrautheit mit fremden Tieren (Cedric fürchtet sich nicht vor der großen Dogge des Grafen) und Zutraulichkeit (er zeigt ihm gleich ein Bild seiner Mutter), so trägt er durch sein Mitgefühl zum Wandel des verbitterten Grafen bei, der Gutes tut, um Cedric eine Freude zu machen.

Dabei bediente sich B. auch des antiken Topos des

»puer senex« (weisen Knaben), um die Überlegen-heit Cedrics gegenüber den egoistischen Erwachse-nen anzudeuten. Indirekt wird an den (erwachse-nen) Leser appelliert, sich an Kindern ein Beispiel zu nehmen.

Gegensätze (Kindheit – Alter; Armut – Reichtum;

Feudalismus – Demokratie; England – Amerika) be-stimmen die Handlung des Buches. Die utopisch wirkende Macht des Kindes zeigt sich darin, daß es diese Gegensätze überwinden kann. Sie zeigt sich aber auch darin, daß es den inneren Wandel des Grafen ohne Hilfe von anderen Erwachsenen be-wirken kann (Bixler 1984). Diese Vorstellung geht über das spätviktorianische Kindheitsbild hinaus und kann auf den privaten Kindheitsmythos der Autorin zurückgeführt werden. Wegen ihrer un-glücklichen Ehe, geplagt von Depressionen und Nervenkrisen, neigte B. dazu, sich mittels ihrer Au-tobiographie und der Kinderbücher eine Heimat in der Kindheit zu suchen.

Darüber hinaus wollte die Autorin eine Brücke zwischen amerikanisch-demokratischer und eng-lisch-aristokratischer Lebensweise schlagen. Cedric lernt beide Lebensformen kennen und erreicht eine Symbiose. Als extreme Gegenpole können dabei Mr. Hobbs, der den Adel ablehnt, und der Graf, der das Bürgertum verschmäht, aufgefaßt werden. Ce-dric gelingt es, daß beide Männer ihre Einstellung revidieren. Damit nimmt B. auf das zeitgenössische, von Spannungen beherrschte Verhältnis zwischen

Burnett, Frances Hodgson 153

England und den Vereinigten Staaten Bezug und deckt die gegenseitigen Vorurteile auf. Auf diese Weise verbindet sich das populäre Genre der Fami-liengeschichte (domestic story) mit einer politi-schen Allegorie über nationale Identität und Völ-kerverständigung (Griswold 1992).

Rezeption: In Amerika war das Buch bereits durch die Serialisierung in St. Nicholas bekannt.

Seinen Siegeszug um die Welt trat Little Lord Fauntleroy aber erst an, als B. ein Theaterstück mity dem gleichen Titel schrieb, das 1888 uraufgeführt wurde und jahrzehntelang auf der Bühne zu sehen war (der Filmkomiker Buster Keaton spielte um die Jahrhundertwende die Titelrolle). Durch das Thea-terstück wurde eine regelrechte »Lord-Fauntleroy-Mode« initiiert (Gannon (1997) spricht von einem

»Fauntleroy phenomenon«). Die Jungen wurden in Samtjacken mit Spitzenkragen gekleidet, dazu tru-gen sie lange Locken. Der berühmte Kinderbuchau-tor→ Alan Alexander Milne mußte als Kind diese Mode ertragen und hat sich darüber in seiner Auto-biographie mokiert. Dieser Kleidungsstil, der keine Erfindung der Autorin war, setzte sich zeitweise ge-gen die damals übliche Matrosenkleidung durch. Es gab sogar eine Frühform des Medienverbunds mit Parfüms, Schokolade, Spielkarten und Uhren, die mit einem »Lord Fauntleroy«-Motiv versehen wa-ren.

Ausgaben: New York 1886. – London 1886. – London/

New York 1936. – New York 1954. – New York 1962. – London 1962. – Totowa/New York 1975. – Curchoque/

New York 1977. – Harmondsworth 1981. – New York 1987. – New York 1995. – Harmondsworth 1996.

Übersetzungen: Der kleine Lord. E. Becher. Stuttgart 1889. – Dass. I. Koch. Leipzig 1890. – Dass. E. Becher. Köln 1907. – Dass. M. de Scholley-Joelson. Linz 1911. – Dass.

C. Bernhardt. Leipzig 1912. – Dass. B. Rhein. Berlin 1922. – Dass. R. Hummel. Stuttgart 1927. – Dass. E. Schumann.

Potsdam 1937. – Dass. H. Schrimpf. Baden-Baden 1947. – Dass. K. Lerbs/R. Lerbs-Leinau. Hamburg 1949. – Dass.

E. Schumann. Berlin 1952. – Dass. L. Stuart. München/Zü-rich 1955. – Dass. dies. Wien 1963. – Dass. R. Reichardt/

H. Weber. München 1971. – Dass. I. Paar. Wien/Heidelberg 1973. – Dass. W. Scherf. Bayreuth 1975. – Dass. G. L. Haas-Bertram. Bergisch-Gladbach 1981. – Dass. H. Rumler.

Wuppertal 1984. – Dass. E. Schumann. München 1989. – Dass. ders. Hamburg 1992. – Dass. M. Berger. Hildesheim 1993. – Dass. C. Krutz-Arnold. Würzburg 1995. – Dass.

G. L. Haas-Bertram. Bergisch-Gladbach 1997.

Dramatisierung: The Real Little Lord Fauntleroy. Lon-don 1888.

Verfilmungen: USA 1921 (Regie: E. Green/J. Pickford).

– USA 1936 (Regie: J. Cromwell). – BRD 1962 (Regie:

F. J. Wild). – USA 1980 (Regie: J. Gold). – England 1980 (Regie: N. Rosemont). – BRD 1980 (Regie: E. Pichler).

Werke: Editha’s Burglar. 1888. – Little Saint Elizabeth and Other Stories. 1890. – Children I Have Known. 1892.

– The Captain’s Youngest and Other Stories. 1894. – The Two Little Pilgrim’s Progress: A Story of the City Beauti-ful. 1895. – Racketty Packetty House. 1905. – The Trou-bles of Queen Silver-Bell. 1907. – The Cozy Lion, as Told by Queen Crosspatch. 1908. – The Spring Cleaning, as Told by Queen Crosspatch. 1908. – The Good Wolf. 1908.

– Barty Crusoe and His Man Saturday. 1909. – The Land of the Blue Flower. 1912. – The Lost Prince. 1915. – The Way to the House of Santa Claus. 1916. – Little Hunch-back Zia. 1916.

Literatur zur Autorin: P. Bixler: The Oral-Formulaic Training of a Popular Fiction Writer: F. H. B. (JPC 15.

1982. 42–52). – P. Bixler: F. H. B. Boston 1984. – C. B. Bur-nett: Happily Ever After. New York 1965. – F. H. BurBur-nett:

The One I Knew the Best of All. Memory of the Mind of a Child. New York 1893. – V. Burnett: The Romantick Lady:

F. H. B. The Life Story of an Imagination. New York/Lon-don 1927. – H. Carpenter: Secret Gardens. LonYork/Lon-don 1985. – S. R. Gannon: »The Best Magazine for Children of All Ages«: Cross-Editing »St. Nicholas Magazine« (1873–

1905) (CL 25. 1997. 153–180). – C. L. Hind: F. H. B. (in:

C. L. H.: More Authors and I. London 1933. 53–57). – M. Laski: Mrs. Ewing, Mrs. Molesworth and Mrs.

F. H. B. London 1950. – S. N. Maher: A Bridging of Two Cultures: F. H. B. and the Wild West (in: B. H. Meldrum (Hg.): Old West – New West – Centennial Essays. Moscow, Id. 1993. 146–153). – W. Pape: The Story-Writer: F. H. B.

oder der vollkommene Mythos (in: W. P.: Das literarische Kinderbuch. Berlin 1981. 369–394). – A. Thwaite: Waiting for the Party: the Life of F. H. B. London 1974. – P. Wäst-berg: F. H. B. (in: De läses än. Lund 1992. 106–111).

Literatur zum Werk: P. Bixler: Tradition and the Indi-vidual Talent of F. H. B.: A Generic Analysis of »Little Lord Fauntleroy«, »A Little Princess«, and »The Secret Garden«

(CL 7. 1978. 191–207). – P. Bixler: Idealization of the Child and Childhood in F.H.B.’s »Little Lord Fauntleroy« and Mark Twain’s »Tom Sawyer« (in: S. K. Richardson (Hg.):

Research about Nineteenth-Century Children and Books.

Urbana, Ill. 1980. 85–96). – P. Bixler: Continuity and Change in Popular Entertainment (in: D. Street (Hg.): Chil-dren’s Novels and the Movies. New York 1983. 69–80). – F. H. Burnett: How Fauntleroy Occured (in: F. H. B.: The Captain’s Youngest. London 1894. 109–160). – J. Gris-wold: Audacious Kids. New York 1992. – A. B. Maurice:

F.H.B.’s »Little Lord Fauntleroy« (Bookman 34. 1911. 35–

45). – A. Richardson: Reluctant Lords and Lame Princes:

Engendering the Male Child in Nineteenth-Century Juve-nil Fiction (CL 21. 1993. 3–19). – M. Spilka: Victorian Keys to the Early Hemingway: Part I: John Halifax, Gentleman; Part II: Fauntleroy and Finn (Journal of Mo-dern Literature 10. 1983. 125–150/289–310). – Y. Takita:

Wakamatsu Shizuko and »Little Lord Fauntleroy« (Compa-rative Literature Studies 22. 1985. 1–8). – R. J. White:

»Little Lord Fauntleroy« as Hero (in: R. B. Browne u. a.

(Hgg.): Challenges in American Culture. Bowling Green 1970. 209–216). – A. Wilson: »Little Lord Fauntleroy«: The Darling of Mothers and the Abomination of a Generation (American Literary History 8. 1996. 223–258).

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A Little Princess: Being the Whole Story of Sara Crewe Now Told for the First Time (amer.; Sara, die kleine Prinzessin). Mädchenro-man, erschienen 1905 mit Illustr. von Reginald Birch.

Entstehung: 1885 schrieb B. eine Kurzgeschichte mit dem Titel Sara Crewe: or, What Happened at Miss Minchin’s, die zwei Jahre später zwischen De-zember 1887 und Februar 1888 in Fortsetzungen in der berühmten Kinderzeitschrift St. Nicholas er-schien. Der unerwartete Erfolg bei der Leserschaft veranlaßte B., ein Theaterstück The Little Princess zu verfassen, das 1902 in London und 1903 in New York aufgeführt wurde. Hierfür erweiterte B. die Vorlage um weitere Personen und Episoden und fügte das Gedicht The Little Princess ein, das aller-dings in die spätere Romanfassung nicht aufge-nommen wurde. Auf Drängen des Verlegers Charles Scribner begann B. nach dem Publikumserfolg des Dramas die Kurzgeschichte zu einem Roman zu er-weitern, der 1905 veröffentlicht wurde (Brown 1988). Einen ähnlichen Plot verarbeitete B. in dem Erwachsenenroman The Making of a Marchioness (1901).

Inhalt: Die siebenjährige Sara Crewe, deren fran-zösische Mutter vor vielen Jahren gestorben ist, ver-läßt mit ihrem Vater Captain Crewe Indien, um in London das Mädchenpensionat von Miss Minchin zu besuchen. Wegen des Reichtums ihres Vaters wird Sara wohlwollend aufgenommen. Doch diese Situation ändert sich an ihrem Geburtstag schlagar-tig: ihr Vater ist überraschend gestorben und hat ihr kein Vermögen hinterlassen. Sara wird auf den Dachboden verbannt und muß als Dienstmädchen bei Miss Minchin für ihren Unterhalt sorgen. Trost findet Sara nur in ihrer Wachspuppe Emily, der Freundschaft zu Ermengarde und Becky sowie der Lektüre von Büchern. Dank ihrer Imaginationskraft malt sie sich aus, eine verkannte Prinzessin zu sein.

Die Situation ändert sich, als Sara sich um das arme Bettelmädchen Anne und den kranken Nachbarn Mr. Carrisford kümmert. Dieser richtet mithilfe sei-nes indischen Dieners Ram Dass in Saras Abwesen-heit den Dachboden heimelig ein. Als sich heraus-stellt, daß Sara die von ihm gesuchte Tochter seines ehemaligen Geschäftspartners Crewe ist, für dessen Tod er sich mitverantwortlich fühlt, wird Sara wie-der in ihren alten Stand erhoben. Sie findet ein neues Zuhause. In der letzten Szene trifft Sara Anne wieder, die eine Anstellung als Verkäuferin in einer Bäckerei gefunden hat, und drückt ihr die Hand.

Bedeutung: Von der Forschung wurde immer wieder auf die semiautobiographischen Bezüge des

Buches hingewiesen, und B. hat in ihren Memoiren The One I Knew the Best of All (1893) zugegeben,l daß Sara Crewe ihre kleine Schwester im Geiste sei.

Gemeinsam ist Sara und B. die schwere Kindheit, die von Verlust und Armut geprägt war, aber auch die Imaginationskraft, aus der sowohl B. als auch Sara Trost und Zuversicht gewinnen. Trotzdem ist damit nur ein Aspekt des Romans angesprochen. In diesem Mädchenbuch, das Anspielungen auf Char-lotte Brontës Jane Eyre (1847),e → Frances Brownes Granny’s Wonderful Chair (1856) undr → George MacDonalds The Princess and the Goblin (1872)n enthält, verbinden sich die beiden Genres Märchen und Melodram. Bereits der Anfang des Romans, der mit einer Märchenformel eingeleitet und mit einer an→ Charles Dickens geschulten Beschreibung des nebligen und dunklen Londons fortgeführt wird, deutet programmatisch auf diese Verflechtung hin.

Die Gesamtstruktur des Romans ist nach dem Mär-chenschema von Aschenputtel entworfen, weshalbl man ihn mehrfach als »Cinderella story« (Bixler 1978) charakterisiert hat. Sara Crewe erleidet ein Schicksal, das ähnlich wie dasjenige der Märchen-figur Aschenputtel verläuft: Verlust der Mutter, so-zialer Abstieg und schließlich Belohnung für Erdul-dung der Demütigungen. Das Happy-End besteht hierbei jedoch nicht in einer Heirat, sondern im Finden einer neuen Familie.

Das Märchenwunder wird in A Little Princess im Sinne der von B. geschätzten Weltanschauung der

»Christian Science« als »Magie« gedeutet. Mit die-sem Begriff wird der Glaube an das Gute bezeich-net, dem heilende Kraft auf die menschliche Psyche zugeschrieben wird. In diesem Zusammenhang er-klärt sich auch der metaphorische Sinn des Titels:

Sara ist wegen ihrer nicht-adeligen Herkunft keine wirkliche Prinzessin. Sie wurde zwar während ihres Aufenthalts in Indien von den Dienern des Vaters fast wie eine Prinzessin behandelt, aber den Prin-zessinnenstatus dichtet sich Sara vor allem in ihren durch die Buchlektüre angeregten Tagträumen an.

Ein weiterer Sinn kommt noch hinzu: trotz ihrer Lumpen hat sich Sara ihre innere Schönheit und Güte bewahrt und hebt sich dank ihrer Seelengröße von den anderen Mädchen des Pensionats ab. Sara muß auf die mütterliche Führung und Liebe ver-zichten, übernimmt gegenüber anderen Mädchen und Frauen jedoch die Beschützerrolle: sie ist eine Mutter für das kleine Mädchen Lottie, Freundin für Becky, Tutorin für die dumme Ermengarde und Wohltäterin für Anne.

B., die sich jahrzehntelang mit der in England und den USA vieldiskutierten »Frauenfrage« be-schäftigt hat und dabei eine eher konservative